77 Baumhäuser im Hambacher Forst geräumt - Demo gegen Rodung

Polizisten führen im Hambacher Forst einige der letzten verbliebenen Aktivisten ab. Umweltschützer protestieren im Hambacher Forst dagegen, dass der Energiekonzern RWE weite Teile des Waldes roden und die Braunkohleförderung fortsetzen will. | dpa

Wann genau die Räumung abgeschlossen sein werde, könne aber noch nicht gesagt werden – es sei durchaus möglich, dass noch bisher unentdeckte Hütten gefunden würden: „Das kann noch dauern.“

Der Energiekonzern RWE will einen Großteil des Waldes roden lassen, um einen Tagebau zu erweitern. Nach Auffassung des Konzerns ist das zwingend notwendig für die Sicherung der Stromproduktion in Braunkohlekraftwerken. Umweltschützer betonen hingegen die Bedeutung des 12.000 Jahre alten Waldes für den Klimaschutz und die Artenvielfalt.

Ursprünglich war die Polizei von 50 bis 60 Baumhäusern ausgegangen. Nun vermuten die Beamten, dass Aktivisten neue Hütten in den Bäumen bauen und damit die Zahl der Hindernisse für die Ordnungskräfte hochschrauben. Von Aktivisten war zu hören, dass es in dem Forst noch immer besetzte Baumhäuser gebe.

Zu einer Anti-Rodungs-Protestkundgebung kamen am Sonntag nach Angaben der Veranstalter mehr als 10.000 Menschen – für sie stand ein Waldspaziergang auf dem Programm. Von der Polizei gab es zunächst keine Teilnehmerzahlen. Da die Beamten mit der Protestveranstaltung beschäftigt waren, fuhren sie ihre Räumungsarbeiten am Sonntag vorerst herunter. (dpa)