Grünes Licht für neues Modell – Den Strom gemeinsam herstellen und verbrauchen

Der Stromverbrauch kann über die neue Maßnahme gemeinsam geregelt werden. | Kai Remmers/dpa



Momentan besteht schon ein gesetzlicher Rahmen für sogenannte Prosumer, die in einem Wohngebiet selbst Elektrizität für den Eigenbedarf produzieren (Fotovoltaik). Der neue Text ermöglicht nun das Bilden von Energiegemeinschaften, „Regelung kollektiven Selbstverbrauchs“ genannt, um die physischen Dimensionen des Stromnetzes zu überwinden. „Somit könnten sich mehrere Einheiten in einem gewissen Umkreis zusammenschließen und – unter Bereitstellung des öffentlichen Netzes – genossenschaftlich die Produktion und den Verbrauch von Elektrizität verwalten“, erklärt die ostbelgische Regionalabgeordnete Jenny Baltus-Möres (PFF-MR) im Rahmen einer Pressemitteilung. Das neue Modell ermögliche ihren Angaben zufolge folgende Kombinationen: Ein Haushalt produziert mehr als er benötigt und schließt sich mit anderen Haushalten zusammen, die keinen Strom produzieren, um den Energieverbrauch gemeinsam zu regeln. Oder in einem Wohngebäude werden gemeinschaftlich Kollektoren auf dem Dach installiert, um die Produktion unter den Bewohnern des Gebäudes zu verteilen. Möglich wäre auch, dass sich mehrere Unternehmen zusammenschließen, um Produktion und Verbrauch über den Tag zu verteilen und somit ein Maximum an der Spitze der Energieproduktion zu verbrauchen und weniger während der restlichen Zeit.

Die Entwicklung von Methoden der kurzen Kreisläufe beziehungsweise des Direktvertriebs von Energie erlaube letztlich, Einsparungen in der Entwicklung und Verstärkung des Verteilernetzes zu erzielen. Der kollektive Selbstverbrauch von Elektrizität ermögliche eine bessere Integration erneuerbarer Energien. Er begünstige ebenso das „Smartwerden“ des Netzes. „Der Besitz eines intelligenten Zählers ist unabdingbar, um an einem kollektiven Geschäftsmodell des Selbstverbrauchs von Elektrizität teilnehmen zu können“, so die Regionalabgeordnete. (red/sc)