Essener Kunsthistorikerin Birgitta Falk leitet ab November die Domschatzkammer Aachen

Der Aachener Domschatz umfasst eine über Jahrhunderte gewachsene Sammlung einzigartiger Werke christlicher Schatzkunst, Skulptur, Malerei, Textil- und Buchkunst. Er gilt als der bedeutendste Kirchenschatz nördlich der Alpen. Dom und Domschatz sind seit 1978 Weltkulturerbe und bedürfen deshalb besonderer Pflege und Sicherung.

Birgitta Falk wurde 1961 in Bad Salzuflen geboren. Die promovierte Kunsthistorikerin und Historikerin mit Schwerpunkt Mittelalter ist seit vielen Jahren im Museumsdienst tätig. Sie studierte an der RWTH Aachen Kunstgeschichte, Geschichte und Baugeschichte. Sie promovierte in Aachen über „Bildnisreliquiare. Zur Entstehung und Entwicklung der metallenen Kopf-, Büsten- und Halbfigurenreliquiare im Mittelalter“.

Seit 2002 leitet Birgitta Falk die Domschatzkammer Essen und das Münsterarchiv, seit 2006 auch die Schatzkammer St. Ludgerus in Essen-Werden. Von 1999 bis 2002 arbeitete sie als wissenschaftliche Angestellte im Weserrenaissance-Museum Schloß Brake in Lemgo. Von 1996 bis 1998 war sie als Abteilungsleiterin im Kestner-Museum zu Hannover.

Birgitta Falk konzipierte die Ausstellung „Gold vor Schwarz – Der Essener Domschatz auf Zollverein“ im RuhrMuseum Essen, die 2008/2009 in vier Monaten 40.000 Besucher zählte. Ihr bedeutendstes Restaurierungsprojekt war in den Jahren 2003 bis 2005 die Sicherung und Konservierung der Goldenen Madonna. Zu ihren zahlreichen Publikationen zählt „Der Essener Dom. Kleiner Kunstführer“, der in diesem Jahr erscheinen wird. Gemeinsam mit anderen Autoren veröffentlichte sie 2009 das Buch „Schönes NRW. 100 Schätze mittelalterlicher Kunst“. Im gleichen Jahr erschien von ihr der Bestandskatalog zum Essener Domschatz.

Als Leiterin der Domschatzkammer Aachen ist Falk für die konservatorische Betreuung der Artefakte zuständig. Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit wird sein, einem breitem Spektrum von Besuchern die kunsthistorischen, religiösen und historischen Dimensionen der Werke museumspädagogisch und theologisch zu erschließen. Sie wird für die Konservierung und wissenschaftliche Erforschung der Sammlungen sowie die Ausstellungsprogramme und weitere kulturelle Aktivitäten verantwortlich sein. (red)