Königsblaue Krux: Kostet Auswärtsschwäche Schalke die Klasse?

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Die Freiburger Ritsu Doan (links) und Freiburger Yannik Keitel (rechts) im Duell mit demSchalker Dominick Drexler (Mitte) | Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Der Blick auf das Restprogramm ist für den FC Schalke 04 wenig erbaulich. Nach Werder Bremen kommenden Samstag geht es für die Königsblauen im Saisonendspurt der Fußball-Bundesliga noch gegen Mainz 05, Bayern München, RB Leipzig und Eintracht Frankfurt. Alles Teams, die noch große Ziele haben. Sei es die Meisterschaft, die Champions League oder generell die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb. Vor allem aber: Drei der verbleibenden fünf Partien müssen die Schalker auswärts bestreiten. Und genau das könnte ihnen im Kampf gegen den Abstieg zum Verhängnis werden.

Als „K.o.-Schlag“ wollte Kapitän Danny Latza die 0:4 (0:2)-Niederlage beim SC Freiburg am Sonntag nicht werten. Nur einen „leichten Hit“ habe man kassiert, so der Mittelfeldspieler. Bisher sei die Rückrunde „ganz gut“ gewesen, betonte er mit Blick auf die 15 Punkte, die die Schalker aus den vergangenen zwölf Partien geholt haben. Ihre extreme Auswärtsschwäche droht den Gelsenkirchenern am Ende aber das zu zerstören, was sie sich zu Beginn des Jahres mühevoll aufgebaut haben. Gefühlt war der Revierclub zur Winterpause schon abgestiegen. Mit einer Serie von acht ungeschlagenen Partien kämpfte er sich seit Januar wieder heran. In Freiburg hätte er nun erstmals nach mehr als einem halben Jahr wieder aus der Abstiegszone und auf Rang 15 klettern können - und ging stattdessen komplett unter.

Nur eines ihrer vergangenen 42 Bundesliga-Spiele in der Fremde haben die Schalker gewonnen - eine verheerende Bilanz. Umso bemerkenswerter war es, wie die mitgereisten Fans die Spieler nach der Partie in Freiburg mit Applaus verabschiedeten. „Der Support ist über die ganze Saison hinweg Wahnsinn“, sagte Routinier Latza über die Unterstützung. Der Abreibung auf dem Rasen folgte die Aufmunterung von den Rängen. Die Königsblauen wollen im nerven- und kraftraubenden Kampf um den Ligaverbleib standhaft bleiben. Fünf Spieltage vor Schluss sind sie weiter Tabellenvorletzter, die Anhänger aber ein Hoffnungsschimmer. „Ich weiß nicht, wo wir ohne die Fans im Rücken stehen würden“, sagte Latza.

Zu Hause gegen Werder will er mit seinem Team kommenden Samstag wieder „so ein Spiel abliefern wie gegen Hertha.“ Und nicht so eines wie in Freiburg. „Mund abputzen“ lautete auch die Anweisung von Schalkes Trainer Thomas Reis an seine Spieler nach der Packung beim Champions-League-Anwärter im Breisgau. Beim furiosen 5:2 gegen Hertha BSC eine Woche zuvor hatten die Gelsenkirchener seiner Meinung nach noch Zweikämpfe gewonnen, die in Freiburg nun eben verloren wurden. Im Endspurt braucht's wieder mehr Bissigkeit. Und mehr Torgefahr. Und die Unterstützung der Fans. Dass sie sich nicht auseinanderdividieren lassen, ist womöglich der größte Trumpf der Schalker im Kampf gegen den erneuten Abstieg.

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