Oswald Schröder

Es brennt mal wieder an allen Ecken und Enden. Man könnte fast meinen, dass wir nie wieder den Weg aus den Krisen finden, die sich in letzter Zeit zu häufen scheinen. Mittlerweile treten sie gar gleichzeitig auf, manche überlappen gar und potenzieren sich dabei. Allzu gerne greifen Politiker und Publizisten in solchen Situationen zu einer Wortwahl, die nicht dazu beiträgt, Druck vom Kessel zu nehmen, sondern, im Gegenteil, die Krise weiter anheizt. Und das ist, im wahrsten Sinne ... brandgefährlich.

Liebe Fans von „Erste Allgemeine Verunsicherung“, sorry, nein, die österreichische Kultband feiert kein Bühnencomeback. Und schon gar nicht im St.Vither Triangel. Der Titel drückt eher das aus, was die Kulturwelt insgesamt und die ostbelgische Kulturszene im Besonderen erlebt: eine große allgemeine Verunsicherung! Komme ich überhaupt in den Saal rein, bin ich dort sicher, wird überhaupt geprüft, schreitet die Polizei bei lascher Handhabung der Zugangsregelungen ein? Wie ist überhaupt die aktuelle Regelung? Die Menschen sind verunsichert, viele bleiben lieber gleich zu Hause. Für den Veranstaltungssektor die Verlängerung der Katastrophe.

Noch warten - so die kolportierten Zahlen - rund 30 Prozent der durch die Flutkatastrophe vom Juli geschädigten Personen darauf, dass ein Experte die Schäden begutachtet, die sie erlitten haben. Schon aber sind die Spielchen in vollem Gange, deren Regeln sich im sogenannten Kleingedruckten verstecken. Das ist eine Unverschämtheit wie so vieles in dieser Katastrophe, in der nicht nur die Versicherer sich aus ihrer Verantwortung zu stehlen versuchen.

Selbst die Blumendekoration auf dem Tisch war in den belgischen Farben schwarz, gelb, rot gehalten, als Premierminister Alexander De Croo (Open VLD) am Mittwochnachmittag zu seinem Antrittsbesuch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft weilte. Pünktlich um 15.30 Uhr traf der Premier im gepanzerten Mercedes vor dem Sitz von Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) in Eupen ein.