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Oswald Schröder

<p>Ein Bild, das kein US-Präsident seinen Landsleuten gerne präsentiert: US-Soldaten kehren in Särgen in die Heimat zurück. Der nicht nur in Afghanistan erstarkte Islamische Staat hat den Amerikanern solche Bilder zum Abschied von Kabul beschert.</p>

Im Irak und in Syrien droht neues Kalifat zu entstehen

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Bis zur letzten Sekunde mussten die US-Streitkräfte fürchten, dass der Afghanistan-Einsatz mit weiteren Todesopfern auf Seiten der NATO-Partner endet. Die blutigen Ereignisse der letzten Tage um den Flughafen von Kabul haben aber auch einen Ausblick gegeben auf das, was die gesamte Region in den kommenden Monaten und Jahren erwartet: Terror und Gewalt.

<p>Verletzte nach den Selbstmordattentaten in einem Krankenhaus nahe des Flughafens von Kabul. Nicht nur die Taliban diktieren das Geschehen, auch die Angst vor Terroisten vom IS oder Al-Qaida setzt den Rahmen für die chaotische Evakuierung des Westens aus Afghanistan.</p>

Die eigenen Werte schändlich verraten

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Kabul – diese fünf Buchstaben werden, kurz vor dem Ende der Evakuierungsbemühungen der USA und ihrer Alliierten, ähnlich wie der Name Saigon in das Gedächtnis der westlichen Welt eingeprägt bleiben. Denn seit dem fluchtartigen Verlassen der einstigen Hauptstadt Südvietnams im Jahre 1975 durch die Amerikaner nach einem 22-jährigen Krieg, in dem die USA zeitweise gegen die Kommunisten aus dem Norden kämpften und schwere Verluste und, am Ende, eine schmerzliche Niederlage hinnehmen mussten, haben die Supermacht USA und ihre Verbündeten keine vergleichbare Blamage mehr hinnehmen müssen.

<p>Vier von fünf Ostbelgieren haben Vertrauen in die Dg und ihren Vertreter im Konzertierungsausschuss, MP Oliver Paasch (ProDG)</p>

Coronamanagement: Eifeler insgesamt skeptischer als Bürger im Eupener Land

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Die Ostbelgier lassen sich nicht so leicht ihren Optimismus nehmen. Das zeigt die jüngste Befragung der Bevölkerung zwischen Kelmis und Ouren. Die Antworten der gut 1.000 Befragten stammen allerdings aus der Zeit vor der großen Überschwemmungskatastrophe, die den Norden der Deutschsprachigen Gemeinschaft und insbesondere die Eupener Unterstadt hart traf. Somit befassten sich die Fragen mit der Coronakrise und dem Umgang der deutschsprachigen Belgier mit der Pandemie. Die gute Nachricht: Vier von fünf Ostbelgiern blicken (eher oder sehr) zuversichtlich in ihre persönliche Zukunft.

<p>Das vorhersehbare Ende: Afghanistan fällt zurück unter die Herrschaft von militanten Gruppen, die unter dem Obergriff „Taliban“ stehen, aber nur durch das Ziel geeint sind, die Herrschaft über ihr Land bzw. ihre Region wiederzuerlangen. Alles andere war Illusion oder Selbstbetrug.</p>

Das afghanische Volk – Opfer westlichen Zynismus

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Abgesehen von den menschlichen Dramen, die vor allem Frauen und Mädchen erleiden, stellt sich der Westen gerade am Hindukusch ein Armutszeugnis sondergleichen aus. Dabei gab es bereits genügend misslungene westliche Operationen, angefangen beim Irak bis zum arabischen Frühling mit Ländern wie Ägypten, Libyen oder Syrien, die vor allem eines zeigen: Die Epoche der Weltpolizei USA ist vorbei, die westliche Interventionspolitik definitiv gescheitert. Das Chaos, das der Westen gerade in Afghanistan veranstaltet, steht symbolisch für das Vakuum, das er hinterlässt.

<p>Bilder der Zerstörung dürften sich in Zukunft häufen: auch in unseren Breitengraden. Hier ein Foto von Mitte Juli von der Hütte in der Eupener Unterstadt.</p>

Beim Klima müssen die USA und China die Führung übernehmen

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Der Weltklimarat lässt keine Zweifel an seiner alarmierenden Feststellung zu: Es muss dringend und es muss effizient gehandelt werden, will man die Erderwärmung innerhalb der in Paris von der überwiegenden Mehrzahl der Staaten dieser Welt festgelegten Grenzen halten. In Belgien und in den angrenzenden Regionen von NRW und Rheinland-Pfalz hat überdies die unmittelbare Bedrohung, die von der zunehmenden Erderwärmung ausgeht, seit Mitte Juli den bitteren Beigeschmack des unmittelbar Erlebten bekommen.

<p>Das Wassermanagement der Wallonischen Region an der Wesertalsperre ist das eine Thema, das andere ist die mangelhafte und zu späte Kommunikation mit den Bürgern.</p>

Die Überschwemmungsopfer verdienen eine lückenlose Aufklärung

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Zwar mauern die Behörden immer noch. Dennoch sickern immer mehr Informationen durch, die darauf hindeuten, dass von den wenigen Informationen, die verfügbar sind, einige nicht stimmen. Unter anderem mindestens zwei Aussagen des wallonischen Klima- und Infrastrukturministers Philippe Henry (Ecolo).

<p>Vonwegen halb leer: Die Talsperre hatte nur noch 5,6 Millionen Kubikmeter Luft: Die Wallonische Verwaltung widerspricht dem eigenen Minister. Auch bei dem Ablaufvolumen machen SPW und Henry unterschiedliche Angaben.</p>

Der Minister hat eindeutig mehrfach nicht die Wahrheit gesagt

Eupen |

Die Tage vergehen, die seit dem 16. Juli immer wieder angekündigten Antworten auf die präzisen GrenzEcho-Fragen zu Fakten und Zahlen, die helfen würden, zu klären, was genau am 14. und 15. Juli an der Eupener Talsperre, bei den zuständigen Diensten der Wallonischen Region, SPW, an Informationen eintraf und welche Entscheidungen bzw. Empfehlungen daraus abgeleitet wurden, lassen immer noch auf sich warten. Trotz nachhaken. Dennoch sickern immer mehr Informationen durch, die auf schwere Fehleinschätzungen schließen lassen. Auch hat der zuständige Minister Philippe Henry, in einer wichtigen Frage, nachweislich nicht die Wahrheit gesagt.

<p>Es wird zu untersuchen sein, ob und in welchem Maße ein anderes Management der Wesertalsperre und die Information darüber den Verlust von Menschenleben und gewisse Verwüstungen hätte verhindern können.</p>

Abwägen, ob richtig abgewägt wurde

Kommentar |

Auch wenn es noch Wochen dauern wird, bis die, bei einem geordneten Management der Wesertalsperre vorliegenden Zahlen, öffentlich zugänglich gemacht werden, fügen sich doch langsam verschiedene Puzzlestücke ineinander. Das sich daraus ergebende Bild zeigt, dass es, bei einer anderen Einordnung der vorliegenden Informationen aus unterschiedlichen Quellen und bei präventiven Tests des Speicherverhaltens des Hohen Venns nach fünf trockenen Jahren, durchaus möglich war, Raum für so viel Speicherkapazität in der Eupener Talsperre zu schaffen, dass man die Spitzen der Niederschläge zumindest hätte abfedern können.

<p>Quartzitbänke sind abgebrochen und in die Hill gerutscht.</p>

Warum das Venn als Speicher teilweise ausfiel

Politik |

Offizielles, bestätigtes Zahlenmaterial zu den Geschehnissen Mitte Juli in Eupen und entlang des Wesertals wird es – das ist mittlerweile klar – frühestens in einigen Wochen geben. Dennoch fügen sich langsam einige Puzzleteile zu einem vollständigeren Bild zusammen. Der in Eupen geborene Hans-Balder Havenith ist Professor für Georisiken und Umwelt an der Uni Lüttich. Er hat sich ein Bild der Situation an Hill und Soor gemacht und auch einige Beobachtungen im Venn getätigt. Wir trafen den promovierten Geologen in Eupen. Der hat allerdings nicht nur beobachtet, sondern auch Erklärungen und Vorschläge parat.

<p>Eupen Messstation</p>

Wissenschaftler der Uni Lüttich liefern zusätzliche Erkenntnisse

Eupen |

Verstehen, was geschehen ist, um eventuelle Verantwortlichkeiten festzumachen, das ist, neben den Aufräumarbeiten und den ersten Schritten beim Wiederaufbau, das Thema der Stunde. Wir sprachen dazu am Universitätscampus Sart Tilman in Lüttich mit zwei führenden Köpfen des Labors für Hydraulik und Bauwesen, Sébastien Erpicum und Pierre Archambeau.

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