US-Botschafter gedenkt der Ardennenoffensive in St.Vith

Wie es sich für einen Vertreter der Vereinigten Staaten von Amerika gehört, kam US-Botschafter Ronald Gidwitz nicht ohne den dazugehörigen Tross, u.a. bestehend aus Sicherheitsleuten und Beratern. Kurz vor 13 Uhr traf der Diplomat am Rathaus ein. In Empfang nahm ihn Bürgermeister Herbert Grommes – ohne Handschlag versteht sich. Nach einer Vorstellung der Stadt und persönlichen Gesprächen trug sich der 75-Jährige in das Goldene Buch ein.

Dann ging es auf in Richtung Ourgrund. Ziel war das neue Denkmal im Dorfzentrum, das an eine große Tragödie des Zweiten Weltkriegs erinnert. Rund 7.000 US-Soldaten wurden im Dezember 1944 in und um Schönberg von den Deutschen gefangen genommen. Trompeter Freddy Classen und sein Sohn, der übrigens einen Freundschaftspin vom Botschafter erhielt, waren bei der Kranzniederlegung die einzigen Beobachter, die nicht zum offiziellen Gefolge gehörten. „The Last Post“ sowie die amerikanische und belgische Hymne erklungen. Am Denkmal der 106. US-Infanterie-Division in der Klosterstraße nahe der Bischöflichen Schule wiederholte sich das Spiel.

Im Gespräch mit der Presse verdeutlichte Ronald Gidwitz die Wichtigkeit der Erinnerung. „Niemand mag Krieg“, brachte es der Botschafter auf den Punkt, nicht ohne sein Bedauern zu äußern, den St.Vither Gedenkfeierlichkeiten anlässlich des 75. Jahrestags der Ardennenoffensive im letzten Jahr nicht beigewohnt zu haben. Dass die Ardennenschlacht, im englischen Sprachraum als „Battle of the Bulge“ bekannt, einen wichtigen Platz in der amerikanischen Geschichte einnehme, sei wohl darauf zurückzuführen, dass sie im Hinblick auf das Kriegsende entscheidend war.

Bürgermeister Herbert Grommes zeigte sich geehrt, den US-Amerikaner in St.Vith begrüßen zu dürfen. „So oft haben wir die Möglichkeit nicht. Vor 76 Jahren ist hier viel passiert. Dann ist es interessant, wenn ein Botschafter kommt und es nochmal unterstreicht.“

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