Die Lehre aus dem Pukkelpop-Desaster: Das Klima ist vergiftet

<p>Anuna De Wevers (Mitte) Auftritt beim Pukkelpop-Festival in Hasselt hinterlässt tiefe Narben.</p>
Anuna De Wevers (Mitte) Auftritt beim Pukkelpop-Festival in Hasselt hinterlässt tiefe Narben. | Foto: belga
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Kommentare

  • Die „Sozialen Medien“ sind das schonungslose Abbild unserer Gesellschaft. Bei Pukkelpop hat sich das ereignet, was sich täglich in den sozialen Medien ereignet... oder umgekehrt. Und dies ist wohl die erschreckenste Lehre.

  • Ein sehr pertinenter Kommentar, der auch zu bedenken gibt, dass die Menschen in der heutigen Gesellschaft sich aus jedem erdenklichen Grund persönlich beleidigt fühlen, wenn sie mit anderen Meinungen oder Weltanschauungen konfrontiert werden. Wir agieren in ideologischen Blasen und reflektieren, durch "soziale" (eher asoziale) Medien bekräftigt, nur das eigene Weltbild. Es gehört Mut dazu, andere und vor allem sich selbst in Frage zu stellen, und diesen Mut haben immer weniger Menschen, denn unsere Bestätigungsgesellschaft gaukelt uns vor, jeder habe Recht und sei die Schönste im ganzen Land. Eine offene und nicht-aggressive Debattenkultur ist dringend vonnöten, wenn wir nicht weiter in das Jeder-gegen-Jeden abrutschen wollen. Und zum flämischen Löwen: Natürlich macht eine Fahne mit gänzlich schwarzem Löwen den Schwenker noch nicht zum Nazi - er sollte dann aber auch niemanden für dumm verkaufen wollen, denn er weiss sehr genau, welche Fahne er da schwenkt, warum der Löwe keine roten Klauen hat und in welchem Kontext der schwarze Löwe benutzt wurde und wird. In Deutschland trägt auch niemand ein T-Shirt mit einer 88, weil er die Zahl so toll findet... Dass sich solche Schwachmaten auch noch erdreisten, unbehelligt handgreiflich zu werden, halte ich für eine gefährliche Entwicklung. Wenn die NV-A dann auch noch nicht primär die Gewalt verurteilt, sondern diejenigen, die die Fahnen entfernen lassen, dann hat das für mich schon faschistische Züge.

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  • Hallo Alexander, Ich teile - mal wieder - deine Meinung. Die Hoffnung auf eine differenzierte, offene und nicht aggressive Debattenkultur wird sich jedoch m.E.z. nicht erfüllen, solange es undifferenzierte, aggressive und ideologisch verblendete Menschen gibt. Und die gab es immer und wird es immer geben. Wenn es in einem persönlichen Ausstausch bisweilen noch gelingt, auch bei konträren Standpunkten zumindest kleine, versöhnliche Schnittmengen zu finden, ist dies im öffentlichen Raum mittlerweile fast unmöglich. Dies zeigen die meisten Debatten auf politischer Ebene und erst recht in den „Sozialen Medien“, in denen kaum jemand sich eine Blöße geben möchte und es nur noch darum geht, seine vorgefasste Meinung zu verteidigen. Folge: hier wie dort völlig unfruchtbare Diskussionen. Von der Disziplin „Hate-Speech“ vs. „Counter-Speech“, bei der ganz andere Regeln gelten, ganz zu schweigen. Wenn politische „Führer“ à la Trump, Salvini und Co. mit ihrer plakativen, spaltenden, bisweilen hasserfüllten und rassistischen Rhetorik in klassischen und sozialen Medien den Ton vorgeben und allen Gleichgesinnten ein Alibi liefern, darf sich keiner über die Situation in den Sozialen Medien wundern. Über Gewalttätige Übergriffe und das, was bei Pukkelpop geschah genauso wenig. Nicht der Zustand der Kommunikation in den sozialen Medien sollte uns m.M.n. sorgen, sondern der Zustand des... Homo Sapiens. Zugegeben, klingt jetzt nicht wirklich optimistisch und ist es wohl auch nicht. Gruß Dieter

  • Wenn man als Media von vergiftetem Klima und einer Krise der Kommunikation spricht, sollte man sich vielleicht einmal an die eigene Nase fassen. Beispiel gefällig? Der Kommentator schreibt: „… von einigen Besuchern ausgebuht wurde, ist ja noch auszuhalten. Doch dass sie und ihre Freundinnen am Abend nicht nur verbal, sondern auch physisch angegriffen wurden, nicht. Menschen mit einer Flasche voll Urin zu bewerfen und regelrecht über das Camping-Gelände zu jagen,..“ Seltsam nur dass die Anuna am Tag nach diesen „Angriffen“ von Nichts etwas wusste, sie „habe tief und fest geschlafen und nichts davon mitbekommen.“ War sie so müde von der angeblichen Hetzjagd? Anscheinend spielte sich dann das Ganze am Zelt von Freundinnen ab, eben „ein wenig weiter entfernt“. Es war der – nicht anwesende - Vater einer Freundin – ein „Journalist“ natürlich - der von Würfen mit einer Flasche voll Urin sprach, ein Mädchen sagte man habe „auf ein Zelt uriniert“ und eine weitere Mitstreiterin von Anuna sprach von Würfen von Bechern mit Bierresten auf ein Zelt. Von körperlichen Angriffen auf die Mädchen keine Spur, von Zerstörung auch weit und breit kein Bild und die Sicherheitsdienste haben niemanden verjagt, sondern später „für den Schutz von Anuna gesorgt“. Ist es auch nicht seltsam dass in Zeiten wo jeder Jugendliche immer und überall ein Smartphone zum Selfiemachen bei sich trägt es keine Bilder von dem angeblichen Vorfall gibt? Ehe Medien über etwas berichten sollten sie vielleicht recherchieren was wirklich passiert ist. Wie soll es zu einer gesunden Debatte kommen wenn die Medien die Menschen andauern belügen und nur Halbwahrheiten oder Fake News verbreiten? Die Migrationskrise von 2015 hat es überdeutlich gezeigt, es geht nicht um Fakten, es geht darum eine bestimmte Ideologie (die des „Journalisten“) zu verbreiten. Fakten spielen für die Medien wohl kaum noch eine Rolle und wenn der Chefredakteur des BRF noch meint man könne „mit ein paar Klicks im Internet“ ja selbst recherchieren was in den Medien nicht berichtet wird, so ist das ein Armutszeugnis sondergleichen

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