Deutschland: Mehr als 900.000 Menschen bei Demos gegen Rechts

<p>„Deportationen ? Wehret den Anfängen!“ ist über einer Zeichnung des Konzentrationslagers Auschwitz auf einem Schild bei einer Demogegen Rechts in Koblenz zu sehen.</p>
„Deportationen ? Wehret den Anfängen!“ ist über einer Zeichnung des Konzentrationslagers Auschwitz auf einem Schild bei einer Demogegen Rechts in Koblenz zu sehen. | Foto: Thomas Frey/dpa

„Nach dem, was die Polizei bundesweit gezählt hat, haben etwa 910.600 Menschen am Wochenende an den Demonstrationen gegen Rechtsextremismus teilgenommen“, sagte der Sprecher des deutschen Innenministeriums, Maximilian Kall, am Montag in Berlin.

Demnach waren am Samstag insgesamt rund 360.000 Menschen unterwegs. Am Sonntag gingen den Angaben zufolge etwa 550.000 Demonstranten auf die Straße. Die Demonstrationen seien auch ein Signal an alle in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund, „dass sie ganz klar dazugehören“.

Auslöser für die Proteste waren Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremisten am 25. November, an dem einige Politiker der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) sowie einzelne Mitglieder der Christdemokratischen Partei (CDU) und der sehr konservativen Werteunion in Potsdam teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte bei dem Treffen nach eigenen Angaben über „Remigration“ gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.

Im süddeutschen München musste der Protest am Sonntag wegen zu großen Andrangs abgebrochen werden. Auch in vielen kleineren Städten protestierten Tausende. (dpa/calü)

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