Earth Overshoot Day: Welt hat Ressourcen für dieses Jahr verbraucht

<p>Am Donnerstag hat die Welt ihre natürlichen Ressourcen für dieses Jahr verbraucht.</p>
Am Donnerstag hat die Welt ihre natürlichen Ressourcen für dieses Jahr verbraucht. | Illustrationsbild: Zoonar.com/Irina Dmitrienko

„Wir leben ab Donnerstag bei unserer Erde auf Pump“, sagte Christoph Bals von der Umweltorganisation Germanwatch laut Mitteilung. „Momentan verbraucht die Menschheit rechnerisch 1,75 Erden, die Konsequenzen dieser Übernutzung bürden wir insbesondere den Armen heute und den nachfolgenden Generationen auf – und das mit wachsender Intensität.“

Der wirtschaftliche Druck ist bereits spürbar. Analysen des Global Footprint Networks zeigen, dass bereits mehr als 3 Milliarden Menschen in Ländern leben, die weniger Nahrungsmittel produzieren als sie verbrauchen und zudem ein geringeres Einkommen als der Weltdurchschnitt erzielen. Das bedeutet, dass sie nicht nur über unzureichende Nahrungsmittelkapazitäten verfügen, sondern auch beim Zugang zu Nahrungsmitteln auf den globalen Märkten stark benachteiligt sind. Bezieht man alle Ressourcen, nicht nur die Nahrungsmittel, in dieses Kalkül mit ein, so steigt die Zahl der Menschen, die dieser doppelten Herausforderung ausgesetzt sind, auf mittlerweile 5,8 Milliarden Menschen. Dieser Trend, der noch durch die Pandemie und durch bewaffnete Konflikte wie in der Ukraine verstärkt wird, führt zu einer zunehmenden Ernährungsunsicherheit.

„Ressourcensicherheit wird zu einem immer wesentlicheren Parameter der wirtschaftlichen Stärke. Zu warten hat keinen Vorteil. Vielmehr liegt es im Interesse jeder Stadt, jedes Unternehmens und jedes Landes, die eigene Handlungsfähigkeit in einer voraussehbaren Zukunft des Klimawandels und der Ressourcenknappheit zu schützen“, sagt Mathis Wackernagel, Gründer des Global Footprint Network.

Einzeln betrachtet hatte belgien schon Ende März den ihm zustehenden Vorrat an natürlichen Ressourcen für das laufende Jahr aufgebraucht. Würden alle Länder so haushalten wie Belgien, wären 4,1 Erden nötig. (dpa/jod)

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment