Deutschland deklassiert Uruguay

<p>Deutschland wurde von Uruguay nicht gefordert.</p>
Deutschland wurde von Uruguay nicht gefordert. | Foto: epa

„Wir sind superglücklich. Wir haben uns genauso vorbereitet wie auf jeden starken Gegner“, sagte Torhüter Johannes Bitter im ARD-Interview: „Das Ergebnis ist dann natürlich völlig okay.“ In Sachen Corona sei „nicht alles perfekt, aber es wurde nachjustiert. Es wird alles funktionieren.“

Der Sieg der umgebauten deutschen Auswahl geriet gegen Uruguay wie erwartet nie in Gefahr. Allerdings ließ die Chancenverwertung vor allem im ersten Abschnitt zu wünschen übrig, Rückraumspieler Julius Kühn überzeugte dennoch. Defensiv machte die Deckung um Johannes Golla und Sebastian Firnhaber einen sicheren Eindruck, Bitter glänzte im Tor.

Bei seinem ersten WM-Spiel als DHB-Trainer verzichtete Gislason im Tor etwas überraschend auf seine „1A-Lösung“ Andreas Wolff, stattdessen stand Bitter zu Beginn zwischen den Pfosten. Nach der Pause sammelte Silvio Heinevetter im Tor Spielpraxis.

Der Europameister von 2016 startete ordentlich, nach 33 Sekunden drosch Rückraum-Waffe Kühn den Ball zum 1:0 ins Netz. Das DHB-Team spielte sich schnell einen komfortablen Vorsprung heraus. Fehlpässe des Außenseiters resultierten praktisch immer aus deutschen Kontersituationen.

So war es ein Höhepunkt aus Sicht Uruguays, als DHB-Kapitän Uwe Gensheimer in der 6. Minute bei einem Siebenmeter an Schlussmann Felipe Gonzalez scheiterte. Zwar wurde das deutsche Tore-Polster in der Folge größer und größer, das Ergebnis hätte aber früher deutlicher ausfallen müssen.

Denn offensiv unterliefen dem Gislason-Team gegen eine aggressiv agierende Deckung einige Fehler im Abschluss, allein Gensheimer vergab im ersten Abschnitt mehrere freie Würfe fahrlässig. “Wir haben elf Tore, aber acht Fehlwürfe gegen den Torhüter“, monierte Gislason beim Stand von 11:3 (22.) in der ersten Auszeit des Außenseiters.

Der Isländer konnte auf allen Positionen fleißig Personal tauschen, auch Juri Knorr kam wie sechs weitere Spieler zu seinem WM-Debüt und trug sich gleich in die Torschützenliste ein. In der zweiten Hälfte, in der die DHB-Auswahl eine andere Deckungsvariante spielte, reduzierte Deutschland die Fehlerquote deutlich. Dem Außenseiter gingen die Kräfte aus. Der Vorsprung wuchs und wuchs - und wurde standesgemäß.

Rekordchampion Frankreich war am Donnerstag mit einem Achtungserfolg in die WM gestartet. Im ersten Spitzenspiel des Turniers setzten sich die Franzosen, mit einem glänzend aufgelegten Torhüter Wesley Pardin als großem Rückhalt, am Donnerstagabend in Gizeh mit 28:24 (13:13) gegen Vize-Weltmeister Norwegen durch. Erfolgreichster Werfer Frankreichs war Kentin Mahé (KC Veszprem) mit neun Treffern. Den Norwegern verhalfen dagegen auch die zehn Tore des Kieler Superstars Sander Sagosen nicht zum Sieg.

Wie die Franzosen kam auch Mitfavorit Schweden erfolgreich ins Turnier und siegte gegen Nordmazedonien souverän mit 32:20 (16:11). Überragender Schwede war Hampus Wanne (SG Flensburg-Handewitt) mit elf Treffern.

(dpa/jph/sid)

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