Biostatistiker ist sich sicher: Wegen Corona sterben in Belgien mehr Menschen als üblich

<p>Hat die Zahlen im Blick: Biostatistiker Geert Molenberghs.</p>
Hat die Zahlen im Blick: Biostatistiker Geert Molenberghs. | Foto: Photo News

Nach Angaben der beiden flämischen Blätter, die sich auf den Biostatistiker Geert Molenberghs (Uni Löwen/Uni Hasselt) berufen, haben in dem Zeitraum zwischen Januar und November dieses Jahres mehr Menschen ihr Leben verloren, als normalerweise.

Statistisch gesehen sind hierzulande in der besagten Periode 111.034 Menschen gestorben. Zum Vergleich: 2017, 2018 und 2019 hatte unser Land im Durchschnitt „nur“ 97.377 Tote pro Jahr zu beklagen. Für Geert Molenberghs ist derweil klar, dass die 13.657 „zusätzlichen“ Opfer ausschließlich an den Folgen einer Erkrankung mit Covid-19 verstorben sind. Und ja, setzt man die Zahl ins Verhältnis mit den offiziellen Corona-Fallzahlen, dann scheint es so, als ob der Professor für Biostatistik nicht ganz unrecht hat. „Am 22. November wurden 15.522 Covid-Tote in der Corona-Statistik geführt“, kommentiert Molenberghs, „und beim Blick auf beide Datensätze können wir sehen, dass die Anzahl der Corona-Toten fast identisch mit der Zahl der Übersterblichkeit ist“.

Was die Übersterblichkeit betrifft, wird bei der Analyse der Daten deutlich, dass sie besonders in der Wallonie ausgeprägt ist. Wie „Het Nieuwsblad“ und „Gazet van Antwerpen“ schreiben, sind in diesem Jahr in der Wallonie knapp 6.000 Menschen gestorben. In Flandern haben zwar fast genau so viele Menschen ihr Leben verloren, doch dort leben wesentlich mehr Belgier als im südlichen Landesteil. Allgemein betrachtet lässt sich beobachten, dass mehrheitlich Frauen umgekommen sind. Als Grund dafür führt Geert Molenberghs ins Feld, dass es hierzulande deutlich mehr betagte Damen als Männer gibt. (belga/calü)

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