Ostbelgier bei Protestdemo in Berlin: „Schockiert, wie die Wahrheit verdreht wird“

<p>„Ein friedvolles Fest“ eines „kunterbunten Haufens“, so Michael Balter</p>
„Ein friedvolles Fest“ eines „kunterbunten Haufens“, so Michael Balter | Foto: privat

Es war noch früh, als die ostbelgische Gruppe, zu der sich auch einige Holländer gesellt hatten, am Brandenburger Tor eintraf. Unter den Demonstranten auch die Initiatoren von „Ostbelgien steht auf“, so u. a.

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Kommentare

  • Fangen wir doch mal bei "der Wahrheit" an.

    Für die Teilnahme an der sogenannten "Querdenker" Demo gab es Aufrufe auf den entsprechenden Twitter, Facebook und Telegram Kanälen diverser Esoteriker wie Attila Hildmann, Xavier Naidoo und Eva Hermann. Zusätzlich haben bekannte deutsche Rechtsextreme, Neonazis und Reichsbürger (z.B. Björn Höcke, Rüdiger Hoffmann, NPD, Die Rechte, Identitäre, 3. Weg, ...) zur Teilnahme an der Demonstartion aufgerufen.

    Die Aussage man habe nur "wenige Rechtsextreme" gesehen halte ich daher für sehr unwahrscheinlich. Auf fast jedem Foto sind Reichskriegsfahnen zu sehen und es ist bekanntermaßen auch Fakt, dass diese Gruppierungen versucht haben den Bundestag zu stürmen. Sie haben damit das zentrale Organ der deutschen Demokratie angegriffen.

    Außerdem kann ich mir keine Welt vorstellen, in der es auch nur ansatzweise O.K. eine Reichskriegsflagge zu tolerieren mit Relativierungen "die waren ja alle ganz friedlich" zu legitimieren.

    Seite an Seite mit solchen Menschen für eine vermeintliche Freiheit zu demonstrieren zeugt von einem verzerrten Weltbild. Eventuell würde sich für Yvonne, Eddy und Karl-Otto eine geschichtliche Aufarbeitung des Kaiserreiches und des Nationalsozialismus anbieten. Denn Weder in der Zeit von 1871-1918 noch 1933-1945 konnten die Menschen ihre Meinung so frei äußern wie heute.

    Die Frage warum man als Ostbelgier in Berlin gegen die deutschen Corona Beschränkungen demonstrieren muss, kann vermutlich auch nur Yvonne, Eddy und Karl-Otto beantworten.

    Gerade Ostbelgien hat jedenfalls in den Jahren 1933-145 nicht gerade die besten Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus gemacht. Ein Zeitzeugnis hierfür ist z.B. der Soldatenfriedhof in Henri-Chapelle, der für alle interessierten Besucher offen steht.

    Für meine Freiheit haben diese Ostbelgier jedenfalls einen Bärendienst erwiesen.

  • "Lügenpresse, Lügenpresse" lautet das Begrüßungsritual "friedlicher" Demonstranten, wenn Journalisten und Vertreter der verhassten Mainstreammedien sich erdreisten, auf Pegida-Demos oder neuerdings Corona-Kundgebungen, den Dialog mit den "Wir sind das Volk"-Vertretern zu suchen.

    Die verbale Gewalt endet dann auch gerne mal in körperlichen Übergriffen und Polizeischutz.

    Ein Demonstrationsgeschehen objektiv zu erfassen ist sicher nicht immer einfach, zumal bei solch' heterogenen Aufläufen, wie anfang und ende August in Berlin.

    Wie objektiv die Veranstalter und Teilnehmer selbst ihr Treiben wahrnehmen zeigte sich unlängst beim Disput über die Teilnehmerzahl.
    Die tatsächlichen 25.000 wähnten sich als 1,3 Millionen und legitime Sprachrohre des deutschen Volkes.

    Jüngste Umfragen haben ergeben, dass gerade mal 10% der Bürger in Deutschland mit den Corona-Maßnahmen nicht einverstanden sind oder sich in ihren Grundrechten eingeschränkt fühlen.

    Darunter Menschen mit sachlich begründeter Kritik, aber auch Rechts- wie Linksextreme, Verschwörungsideologen, Reichsbürger und ein "bunter Haufen" uninformierter oder desinformierter Realitätsverweigerer oder nicht mehr erreichbare Anhänger von Youtube-"Experten".

    Nein, eine Regierung muss und sollte sich die Meinungsäußerung einer Randgruppe nicht zu eigen machen, die in einer solch' tiefgreifenden Krisensituation, mit z.T. einfältiger und hetzerischer Polemik und Propaganda gegen gesamtgesellschaftliche Interessen agiert.

    88% der Menschen in Deutschland sind mit den Corona-Maßnahmen einverstanden, für 90% sind die Demonstrationen unangebracht.

    Nein, ihr seid nicht Viele und Recht haben nicht diejenigen, die am lautesten schreien.

  • Mit Ihrer Teilnahme an der Demonstration in Berlin haben sich Yvonne, Eddy, Karl-Otto, Diana und Michael selbst ins rechtsextreme Abseits gestellt - diese Abstempelung, diesen Schandflecken auf ihrer weißen Weste "besorgter Bürger" werden sie fortan erdulden müssen, denn sie können wohl kaum behaupten, sie hätten nicht gewusst, mit wem sie da Seite an Seite in Berlin aufmarschieren...! Pfui. Wie kann man sich nur mit solchen Leuten abgeben, die eine derart menschenverachtende Ideologie vertreten?

    Nein, Yvonne, Eddy, Karl-Otto, Diana und Michael, in den Reihen von Neonazis und Reichsbürgern mitzulaufen, hat nichts mit "kunterbunt" zu tun - DAS ist es, was wahrlich schockierend ist.

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