Nach dem Double ist vor dem Triple: Bayern haben „große Ziele“

<p>Zum 20. Mal Pokalsieger, zum 13. Mal das Double geholt: der FC Bayern München</p>
Zum 20. Mal Pokalsieger, zum 13. Mal das Double geholt: der FC Bayern München | Foto: dpa

Karl-Heinz Rummenigge höchstpersönlich gab den Feier-Befehl, also machten die Double-Sieger von Bayern München die Nacht zum Tag. Beim Bankett im Teamhotel zelebrierten die Stars des Rekordmeisters gelöst ihren souveränen Triumph im DFB-Pokal, stolz posierten sie für Fotos mit dem goldenen Cup und der Meisterschale, die Anspannung nach den intensiven Wochen seit der Corona-Zwangspause fiel endlich ab. „Dies ist ein großartiger Abend“, schwärmte Vorstandsboss Rummenigge: „Wenn man das Double holt, ist es wichtig, dass man die Mannschaft mal hochleben lässt. Wir werden mit einem guten Glas anstoßen.“

Zum 20. Mal hatten die Bayern durch das 4:2 (2:0) gegen Bayer Leverkusen den Pokal gewonnen, nach der kürzlich errungenen 30. Meisterschaft und dem 13. Double der Vereinsgeschichte rechnete Rummenigge stolz vor: „Es war der 50. nationale Titel, das ist das Wichtigste.“

„Alle, die 2013 schon dabei waren, wissen, dass es ein langer und schwieriger Weg ist.“

Zweifel an der Vormachtstellung der Bayern im deutschen Fußball hatte es schon vor dem 77. Pokal-Endspiel nicht gegeben. Wer dennoch hoffte, den Münchnern würde von Leverkusen – immerhin eines der besten Teams der Bundesliga – einmal die Grenzen aufgezeigt, wurde heftig enttäuscht. Der FC Bayern dominierte, mit Ausnahme einer Schwächephase in der zweiten Halbzeit, wie seit Wochen unter Trainer Hansi Flick, der vom Team um Doppel-Torschütze Robert Lewandowski (59. und 89. Minute) nach Spielschluss auf Händen getragen wurde. „Ich habe nicht gewusst, dass meine Mannschaft so stark ist, dass sie das Gewicht hochkatapultieren kann“, scherzte Flick, den in der Kabine eine Champagner-Dusche erwartete.

Die Bayern genossen den Moment und hatten die nächste Trophäe doch längst im Hinterkopf: Nach dem Double ist vor dem Triple. „Wir haben noch einen dritten Pokal, in dem wir noch vertreten sind und natürlich auch große Ziele haben“, betonte Rummenigge. An die Mannschaft gerichtet sagte er: „Alle, die 2013 schon dabei waren, wissen, dass es ein langer und schwieriger Weg ist. Aber wenn ich euch in den letzten Wochen und Monaten so beobachtet habe, ist es ein Weg, der möglich ist.“

Für 13 Tage schickt Flick seine Spieler in den wohlverdienten Urlaub. Dann beginnt für Lewandowski, den Flick als möglichen „Weltfußballer“ adelte, und die anderen Stars bereits die Vorbereitung auf das Finalturnier der Champions League im August in Lissabon. Zunächst müssen die Bayern noch das Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Chelsea (Hinspiel 3:0) bestreiten.

Zukunft von Thiago und Alaba weiter ungewiss

Mit Nationalspieler Niklas Süle, der nach monatelanger Verletzungspause zumindest wieder im Kader stand, kann Flick in der Königsklasse planen. Mit Mittelfeld-Regisseur Thiago dagegen eher nicht. Der spanische Nationalspieler denkt an einen Wechsel zu Jürgen Klopp und dem FC Liverpool.

Noch im Moment des Triumphes kämpfte Flick um eine gemeinsame Zukunft. „Ich werde mich mit allem, was ich habe, dafür einsetzen, dass wir solche zwei Qualitätsspieler in den Reihen halten können“, sagte Flick, der neben Thiago Abwehrchef David Alaba, den Torschützen zum 1:0 (16.), meinte. Die Verträge beider Spieler enden 2021, einen ablösefreien Wechsel schloss Rummenigge aus. (dpa/sid)

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