Jadin: Standpunkt der PFF hat sich nicht geändert

<p>Kattrin Jadin: „Die DG muss ein gleichberechtigter Partner in Bezug auf alle Gliedstaaten Belgiens bleiben. Diese Forderungen werden außerdem von der MR seit jeher mitgetragen und unterstützt.“</p>
Kattrin Jadin: „Die DG muss ein gleichberechtigter Partner in Bezug auf alle Gliedstaaten Belgiens bleiben. Diese Forderungen werden außerdem von der MR seit jeher mitgetragen und unterstützt.“ | Foto: MR

„Die PFF bedauert, dass, in einer Zeit, in der die Bürger hohe Ansprüche an die politisch Verantwortlichen hegen, besonders in Bezug auf die gegenwärtige sanitäre Krise, diese Fragen aufgeworfen werden. Diese gemachten Aussagen entsprechen nicht der Position der PFF-MR sowie dem parteiübergreifenden angenommenen Grundsatzentscheid des Parlamentes der Deutschsprachigen Gemeinschaft zur institutionellen Entwicklung Belgiens und der Rolle und Position der Deutschsprachigen Gemeinschaft, der noch im Mai 2019 bekräftigt wurde“, heißt es.

„Immer Motor gewesen, wenn es um den Schutz der Rechte der Deutschsprachigen geht.“

„Die PFF ist immer Motor gewesen, wenn es um den Schutz der Rechte der Deutschsprachigen geht, sowie der Auffassung, dass unsere Gemeinschaft innerhalb des Föderalstaates auf Augenhöhe behandelt werden muss und vor allem dann, wenn letzterer sich verändert. Die PFF ist klar für den Grundsatzentscheid und ganz auch klar für das Bestreben der meisten Parteien Ostbelgiens, die Autonomie unserer Gemeinschaft zum Wohle der ostbelgischen Bevölkerung weiter zu stärken. Die DG muss ein gleichberechtigter Partner in Bezug auf alle Gliedstaaten Belgiens bleiben. Diese Forderungen werden außerdem von der MR seit jeher mitgetragen und unterstützt. Erst in der vergangenen Legislaturperiode haben wir dank der Regierungsteilnahme der MR in der Wallonischen Region eine Reihe wichtiger Befugnisse an die DG übertragen“, unterstreicht die PFF-Parteivorsitzende in dem Kommuniqué, das am Donnerstagnachmittag publiziert wurde. Gemeinsam mit der MR-Bezirksföderation und ihrem Vorsitzenden Pierre-Yves Jeholet, der „schon immer“ zu den großen Verfechtern der DG als vierte autonome Region gelte, habe die PFF sich zudem im Wahlkampf 2019 „Seite an Seite“ für eine Entwicklung der Staatgefüges ausgesprochen, das dem Grundsatzentscheid des PDG Rechnung trage. „Als neue junge deutschsprachige Parlamentarierin, die, wie ich selbst, ebenfalls in einem Parlament eines Teilstaates tagt, verstehe ich auch die Schwierigkeit, mit der Christine manchmal konfrontiert ist, manche Positionen gleichermaßen zu verteidigen. Aber es bedarf einer Kohärenz und es ist eine Frage der Glaubwürdigkeit all unseren Mitbürgern gegenüber, ob frankofon oder deutschsprachig, dies zu tun. Unser Wille ist und bleibt, dies auch in Zukunft zu tun und ich werde selbstredend hier immer für alle PFF-Mandatare unterstützend zur Verfügung stehen“, erklärt Kattrin Jadin weiter, die nach eigener Aussage mit Christine Mauel diesbezüglich „ein klärendes und gutes Gespräch“ geführt habe.

Jadin: Das persönliche Empfinden von Christine Mauel wird nicht die Richtung der Partei ändern.

„Dass Christine Mauel sich genauso als Deutschsprachige wie als Wallonin sieht, ist ihr persönliches Empfinden und natürlich ihr gutes Recht, aber es darf und wird nicht die Richtung ändern, die wir als PFF alle gemeinsam, auf allen Ebenen, in denen wir vertreten sind, verteidigen“. Schlussendlich verdeutlicht die PFF noch einmal, dass sie weiterhin auf kurzfristige Sicht für eine Übertragung der Provinzbefugnisse an die DG ist und, auf lange Sicht, für ein Ostbelgien als vierte Region einsteht.

Das Thema Identität der Deutschsprachigen war einer der Aspekte, die bei der Einladung an DG-Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) durch RTL-TVi am vergangenen Sonntag angesprochen wurden. Das GrenzEcho hatte am Dienstag darüber berichtet. Christine Mauel hatte daraufhin eine differenzierte Meinung im Rahmen eines Gastbeitrages in der frankofonen Politzeitschrift „Le Vif“ zum Ausdruck gebracht. (red/sc)

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