Forschen im eigenen Rhythmus bei der Projektwoche zum Thema „Energie“ am Kgl. Athenäum St.Vith

<p>Bei der von den Abiturienten des Kgl. Athenäums St.Vith zum ersten Mal organisierten Projektwoche zum Thema „Energie“ wurden in der Turnhalle Infostände errichtet, Plakate zierten Stellwände und auf den Tischen lagen Flyer. Alles wirkte wie eine Fachmesse.</p>
Bei der von den Abiturienten des Kgl. Athenäums St.Vith zum ersten Mal organisierten Projektwoche zum Thema „Energie“ wurden in der Turnhalle Infostände errichtet, Plakate zierten Stellwände und auf den Tischen lagen Flyer. Alles wirkte wie eine Fachmesse. | Foto: privat

St.Vith

Was hat mein Handy mit dem Krieg im Kongo zu tun? Woher kommt eigentlich der Strom aus der Steckdose? Soll Belgien an der Kernenergie festhalten? Was sind nachhaltige Energiekonzepte für das 21. Jahrhundert?

Diese und andere Fragen kennt man vielleicht aus dem Schulunterricht. Dort wird längst nicht mehr, wie man vermuten könnte, angestaubtes Wissen vermittelt, sondern durchaus Zukunft gemacht.

Die drängenden Fragen der Gegenwart stellen sich vermehrt auch im Klassenzimmer. Oft reicht jedoch die Zeit nicht aus, um sich in ein Thema zu vertiefen, das die Lebenswelt der Schüler berührt. Der reguläre Fachunterricht ist zu einseitig, der Stundenplan zu träge, um fächerübergreifendes Arbeiten in Projektform zu ermöglichen.

Aus diesem Grund hatten die Abiturienten des Kgl. Athenäums St.Vith (KAS) vor kurzem eine Projektwoche organisiert, um zum Thema „Energie“ zu forschen. Herausgekommen ist ein Unterricht der ganz anderen Art: nicht der Takt der Pausenglocke, nicht Bio, Mathe und Französisch, sondern das Lernen und Forschen im eigenen Rhythmus bestimmen den Tagesablauf.

Diese Methode ist nicht neu – seit einigen Jahren wird sie von den Schülerinnen und Schülern der Unterstufe mit Erfolg praktiziert. Während sie dort jedoch als „Projektunterricht“ fest im Stundenplan verankert ist, muss der ohnehin dichte Tagesablauf der Abiturienten vorübergehend entkernt werden: statt Religion und Sport fünf Tage nur emsige Projektarbeit, konzentriertes Teamwork, das nicht nur soziale Kompetenzen fördert, sondern auch die Selbständigkeit. Lernen im Projekt: So wird bereits an vielen Universitäten gearbeitet. Beste Voraussetzungen also für ein Studium.

Das zeigte auch der letzte Tag. Die Abiturienten hatten sich in Schale geworfen, in der Turnhalle des Athenäums wurden Infostände errichtet, Plakate zierten Stellwände, auf den Tischen lagen Flyer, alles wirkte wie eine Fachmesse.

Hier hörten die zahlreich vorbeiströmenden Besucher aus anderen Klassen die Referate der Projektgruppen, zum Beispiel über Geothermie in Island, Photovoltaik oder US-amerikanische Erdölbeutezüge im Nahen Osten. Ein gemeinsames Thema, ein Dutzend verschiedene Blickwinkel.

So ging am Freitag, 25. November, eine arbeitsreiche Woche zu Ende und die Frage nach ihrem Gelingen folgte unmittelbar. Wenngleich so manche Stellschraube noch justiert werden muss, dürften die Verantwortlichen der Projektwoche bereits heute dem Rat einer Schülerin folgen: „Bitte nächstes Jahr wieder. So oder so ähnlich.“

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