Ein neugieriger Forscher

<p>Der Namensgeber der Humboldt-Universität in Berlin ist der Naturforscher Alexander von Humboldt.</p>
Der Namensgeber der Humboldt-Universität in Berlin ist der Naturforscher Alexander von Humboldt. | Foto: Wolfgang Kumm/dpa

Schon in seiner Kindheit träumt er davon, in fremde Länder zu reisen. Doch anstatt Weltenbummler wird Alexander von Humboldt erst mal Experte für Bergbau. Doch dann erbt er von seiner Mutter einen großen Batzen Geld. Nun kann er sich seinen Traum doch erfüllen: In fernen Ländern die Natur erforschen. Alexander von Humboldt lebt schon lange nicht mehr. Geboren wurde er am 14. September vor 250 Jahren. „Bei Alexander von Humboldt verliefen die Wege nicht immer gerade“, erzählt Professor Andreas Daum. Er ist Experte für Geschichte. Und so geht es für Alexander von Humboldt auch nicht in den Pazifik oder nach Indien, wie es sein Traum gewesen war. Sondern nach Südamerika, in die Kolonien des spanischen Königs. Von dem hat er die dazu nötigen Papiere erhalten.

Alexander von Humboldt reist ins heutige Venezuela, nach Kuba, Kolumbien, Ecuador und Mexiko. Sogar die USA besucht er kurz. Er steigt auf Berge und Vulkane, paddelt wochenlang auf einem Floß über den Fluss Orinoko und gerät in der Karibik zweimal in Seenot. Er wandert durch den Dschungel, begegnet Ureinwohnern, wird von Moskitos gestochen und sammelt Daten, Daten, Daten! „Er war unendlich neugierig“, sagt der Experte. Alexander von Humboldt hat auf seiner Reise eine Menge Gepäck dabei. In Kisten verpackt, schleppt er Dutzende Messinstrumente mit sich. Damit misst er die Temperatur, den Luftdruck, die Höhe. Er untersucht den Boden, das Wasser und prüft die Qualität der Luft. Er sammelt Pflanzen, entdeckt neue Tierarten und vermisst sogar den Himmel. Er ist der festen Überzeugung: In Natur hängt alles mit allem zusammen, alle Dinge sind miteinander vernetzt.

„Alexander von Humboldt hat permanent gearbeitet. Er schrieb zum Beispiel oft auf den Knien. Das kann man an seiner Schrift in den Unterlagen erkennen“, erzählt Andreas Daum. Insgesamt fünf Jahre ist der Forscher unterwegs. Die große Frage ist: Was soll er mit seinen ganzen Unterlagen tun? Einen Teil hinterlegt er, einen anderen Teil schickt er zurück nach Europa. Auf der Reise dorthin geht vieles verloren. Aber noch mehr kommt an! Nach seiner Rückkehr macht sich Alexander von Humboldt daran, die Daten zu sortieren und auszuwerten. Das beschäftigt ihn fast den Rest seines Lebens.

Alexander von Humboldt ist kein Professor. Er unterrichtet auch an keiner Universität. Trotzdem ist er nach seiner Rückkehr eine Art Superstar der Naturforschung. Denn er ist schlau. Schon während seiner Reise hat er Briefe und Berichte geschrieben, die in der Zeitung erschienen sind. So können die Menschen an seinen Abenteuern teilhaben. Übrigens: Auf seinen Reisen durch Südamerika war Alexander von Humboldt nicht allein. Er wurde etwa von Aimé Bonpland begleitet. Der Mann stammte aus Frankreich und war ebenfalls Naturforscher. Außerdem wurde Alexander von Humboldt von den Ureinwohnern unterstützt. Sie zeigten ihm den Weg durch den Dschungel, führten ihn auf Vulkane oder paddelten mit ihm auf dem Fluss Orinoko. Sie zeigten ihm, wie man Krokodilen aus dem Weg geht. Und was man gegen nervige Moskitos tun kann! Ihr Tipp: Sich nachts in der Erde vergraben, so dass nur noch der Kopf herausschaut.

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment