Mit wenigen Klicks ins Stadion: Neuer Ticketshop der AS Eupen ist online

<p>Ein Blick über die Schulter: Der neue Online-Ticketshop der AS Eupen ist sehr benutzerfreundlich gestaltet.</p>
Ein Blick über die Schulter: Der neue Online-Ticketshop der AS Eupen ist sehr benutzerfreundlich gestaltet. | Foto: Carsten Lübke

Rund 4.000 Zuschauer pilgerten am Sonntag, 28. Juli, zum ersten Heimspiel der AS Eupen. Gegner zum Saisonstart: der FC Antwerp. Bis jedoch alle Fußballfans ihren Platz im Kehrwegstadion eingenommen hatten, dauerte es. Denn vor den vier Kassenhäuschen der Tribüne T2bis hatten sich lange Warteschlangen gebildet, und das stieß einigen Supportern übel auf. Zeitweise ging es in den Reihen keinen Zentimeter voran. Ungeduld machte sich breit. Die Stimmung erreichte den Siedepunkt, als aus dem Stadioninneren der Anpfiff ertönte. Erst knapp zehn Minuten nach Spielbeginn hatten alle AS-Anhänger den Weg ins Stadion gefunden. Dort besserte sich deren Laune aber nicht wirklich. Im Gegenteil. Die „Pandas“ wurden von der „Great Old“, wie der FC Antwerp angesichts seines Alters genannt wird, mit 1:4 vom Platz gefegt.

Thomas Herbert: „Ich bin optimistisch, dass es ab jetzt besser laufen wird.“

Für mächtig Gesprächsstoff nach dem Spiel sorgte nicht nur die bescheidene Leistung der AS-Profis, sondern vor allem das Chaos an den Ticketschaltern. „Wir wussten, dass es kritisch wird. Am Ende ist leider nicht alles rund gelaufen“, gesteht AS-Finanzdirektor Thomas Herbert auf GrenzEcho-Nachfrage und schiebt hinterher: „Ich bin aber ziemlich optimistisch, dass es ab jetzt besser laufen wird.“ Sein Ass im Ärmel: der neue Online-Ticketshop. „Da die Fans ab sofort die Möglichkeit haben, ihre Karten online zu kaufen, gehe ich davon aus, dass sich in Zukunft die Warteschlangen vor den Kassenhäuschen verkürzen werden.“

Bleibt die Frage im Raum, warum der Ticketshop nicht schon früher online ging? „Ganz einfach, weil er nicht fehlerfrei einsetzbar war“, erklärt der Finanzdirektor und bringt im selben Atemzug die Hintergründe der Einführung zur Sprache: „Bislang war es so, dass alle Vereine der Pro League ein und dasselbe System (Tickethour; A. d. R.) genutzt haben. Wir sind jetzt aber ausgeschert, weil wir in der letzten Saison zweimal den Fall hatten, dass das System nicht funktionierte. Außerdem hatten wir irgendwann nicht mehr das Gefühl, dass der Anbieter die Probleme – es gab ja auch in anderen Stadien Ausfälle – gehändelt bekommt.“ Die Folge: Die AS-Verantwortlichen schauten sich nach Alternativen um. Fündig wurde man schließlich in den Niederlanden, wo das Unternehmen CM ansässig ist. „Wir haben uns unter anderem für diese Firma entschieden, weil sie gerne auf dem belgischen Markt Fuß fassen wollte und wir dadurch eine hohe Wichtigkeit genießen. Wir sind hierzulande sozusagen die Visitenkarte des Anbieters. Es ist als kleine Stadt bzw. kleiner Klub schwierig, Anbieter dazu zu bekommen, sich mehr um uns zu kümmern als beispielsweise um Vereine wie Brügge oder Gent.“

<p>Der neue Online-Ticketshop ist laut Thomas Herbert, Finanzdirektor der AS Eupen, die „wohl schnellste und bequemste Variante“, um sich einen Platz im Eupener Kehrwegstadion zu sichern.</p>
Der neue Online-Ticketshop ist laut Thomas Herbert, Finanzdirektor der AS Eupen, die „wohl schnellste und bequemste Variante“, um sich einen Platz im Eupener Kehrwegstadion zu sichern. | Foto: Carsten Lübke

Da die endgültige Entscheidung zur Systemumstellung erst Ende Mai erfolgte, mussten die Mitarbeiter der AS „Tag und Nacht arbeiten“, um die Software zum Saisonstart einsatzfähig zu machen. „Das war eine extreme Anstrengung“, meint Thomas Herbert, der den Angestellten dafür großen Respekt zollt. „Wir hatten leider keine andere Möglichkeit. Denn hätten wir nicht im Mai entschieden, das System auszutauschen, hätten wir die Umstellung erst zur Saison 2020/21 vornehmen können. Uns war bewusst, dass es knapp wird, aber wir wollten für unsere Fans handeln.“

Dass sich künftig keine ellenlangen Warteschlangen mehr vor den Kassenhäuschen bilden werden, könne man nicht „zu 100 Prozent“ garantieren. „Bei Top-Spielen werden wir sicherlich an unsere Kapazitätsgrenze kommen“, gibt Herbert offen zu. Soll heißen: Die vier Kassen laufen dann ordentlich heiß. „Wir können mit dem neuen System an den vier Schaltern in zehn Minuten maximal 100 Tickets ausdrucken. Damit sind wir zwar deutlich schneller als mit dem alten System, aber wenn 20 Minuten vor Spielbeginn noch rund 300 Leute in der Schlange stehen, wird auch das nicht funktionieren.“ Und warum werden nicht einfach zusätzliche Kassenhäuschen aufgestellt? „Das ist leider nicht möglich, da diese laut Gesetz 15 Meter vom Eingang entfernt stehen müssen. Wir hätten gerne schon längst mehr Verkaufspunkte eingerichtet, aber dafür gibt es einfach keinen Platz“, erläutert der 48-Jährige, der in dieser Hinsicht um Verständnis wirbt.

Was die Kassen am Eingang Schönefelder Weg betrifft, könnten diese nicht mehr genutzt werden, da sich sonst die Wege der Heim- und Gästefans kreuzen würden. „Außerdem müssten unsere Fans einen großen Bogen laufen. Das wäre totaler Käse“, fügt Thomas Herbert an.

Wer also ins Stadion will, ohne Schlange zu stehen, sollte sich sein Ticket im Vorfeld im Online-Shop sichern. „Das ist die wohl schnellste und bequemste Variante.“

Hintergrund: So einfach lassen sich Karten online kaufen

- Seit Mittwoch, 7. August ist der neue Online-Ticketshop auf der Homepage der AS Eupen abrufbar.

- Wer sich einen Sitz- oder Stehplatz im Kehrwegstadion über das Netz sichern will, muss sich zunächst einmal registrieren. Hierzu muss ein Benutzerkonto bzw. einen Account inklusive einem x-beliebigen Passwort anlegt werden.

- Wer einmal registriert wurde, kann sofort munter drauf los shoppen. Für die Tribünen T1 (Haupttribüne) und T4 (Gästeblock) stehen keine Tickets zur Verfügung. „Die T1 ist quasi komplett durch Dauerkarten ausgebucht und die restlichen Karten müssen wir für unsere Businesskunden freihalten “, erklärt Thomas Herbert. Achtung: Ein User kann maximal vier Karten pro Spiel ordern – bei Risikospielen aber nur eine.

- Bezahlt werden können die Online-Tickets ganz einfach mit Bankkarte (Maestro). „In naher Zukunft wird man aber auch mit Kreditkarte bezahlen können“, sagt der Finanzdirektor.

-Die gebuchten Tickets werden via Email zugeschickt und müssen zur Vorlage am Stadioneingang ausgedruckt werden. „Das ist momentan nicht anders möglich, da das belgische Fußballgesetz es vorsieht, dass beim Eintritt ins Stadion ein Papierticket vorliegen muss“, erläutert Thomas Herbert, der hofft, dass die Tickets bald auch offiziell auf dem Smartphone gescannt werden dürfen. Ähnlich wie bei der Bordkarte fürs Flugzeug könnten die AS-Anhänger dann per Handy ins Stadion gelangen. „Wir haben den Verband, die Pro League und das Innenministerium auf das Problem hingewiesen, die zurzeit daran arbeiten.“

- Tickets für die Rollstuhlfahrertribüne sowie Business-Pakete lassen nicht über den neuen Onlineshop buchen. Anfragen könne aber an ticketing@as-eupen.be gestellt werden.

- Die Freischaltung der Spiele im Ticket-Onlineshop erfolgt in der Regel spätestens fünf Tage nach Bekanntgabe der finalen Terminierung durch die Kalenderkommission.

- Wer irgendein Problem mit seinem E-Ticket hat, braucht nicht zu verzweifeln. Denn die AS ist darum bemüht, „für jedes Problem eine Lösung zu finden“. „Für uns ist es nämlich wahnsinnig wichtig, den Fan mitzunehmen. Wir wollen schließlich ein guter Gastgeber sein“, meint Thomas Herbert.

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