Fleißiges Lernen vs. intrinsische Motivation schreibt Katja Allendorf aus Gemmenich:

Zum Leserbrief zu den Klimaprotesten von Hermann Langer (siehe GrenzEcho vom 9. Februar, Seite 2): Puh, wer aus dem erlauchten Kreis von Otto/Anna Normalverbraucher*in verfügt tatsächlich über gesichertes Wissen zum Klimageschehen? Selbst unter Experten ist das Thema Klimaerwärmung heiß umstritten. Allerdings kann man einige Dinge mit dem gesunden Menschenverstand wahrnehmen: Die Rodung des Urwaldes, die Verunreinigung der Meere oder die Luftverschmutzung durch Kohlekraftwerke schaffen ohne Zweifel Probleme, mit denen sich die kommende Generation auseinandersetzen muss. Im Grunde gibt es genug Gründe, jeden Tag in der Woche zu streiken. Ob nun für oder gegen Klima, Tier- und Artenschutz, Müllvermeidung, Inklusion, Kinder- und Altenbetreuung: Die Liste der politischen Aufgabenstellungen wird lang und länger.

Es ist großartig, dass zumindest Teile der Jugend aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht sind und ihre Meinung zu wenigstens einem brisanten Thema kundtun. Ich finde es schade, dass diese jungen Menschen als Schulschwänzer diffamiert werden. Die Zeiten, in denen man durch „fleißiges Lernen“ etwas für die Zukunft erreichen konnte, sind längst vorbei. Heute stehen intrinsische Motivation und eigenständiges und kreatives Denken auf der Wunschliste vieler Unternehmen. Diese innere Haltung wird durch Proteste glaubwürdiger dokumentiert als durch „fleißiges Lernen“!

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