Zum Rücktritt von Harald Mollers: Rettet die Diskussionskultur!

<p>Der Beweggrund für den Rückzug von Harald Mollers sind persönliche Anfeindungen im Zuge der Coronakrise.</p>
Der Beweggrund für den Rückzug von Harald Mollers sind persönliche Anfeindungen im Zuge der Coronakrise. | Archivfoto: David Hagemann

Die Ankündigung des Rücktritts von DG-Bildungsminister Harald Mollers (ProDG) war nicht nur in Ostbelgien ein Paukenschlag. Auch im Inland ist der Rückzug ein Thema gewesen.

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Kommentare

  • Sehr geehrter Herr Mollers,

    Dass Sie Ihrem eigenen Anspruch an die Diskussionskultur bereits in Sachen Stil nicht vollends entsprechen, hatte ich bereits an dieser Stelle aufgezeigt. Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass Sie auch bezüglich Redlichkeit nicht die Bestnote beanspruchen können. So haben Sie in fraglicher Debatte Herrn Mertes mangelnde „Solidarität und Zusammenhalt“ mit den Risikogruppen vorgeworfen (siehe Ausschuss-Video 2:49.45 bis 2:50.44)

    Ich zitiere Sie:"Ich hab‘ Sie gefragt, was Sie tun würden, um eine Verbreitung des Virus zu vermeiden. Da haben Sie gesagt, ja die Risikopatienten schützen. Kollege Mertes, ich – die Antwort ist natürlich richtig – aber Sie machen sich die Sache etwas zu einfach. Mich würde dann interessieren WIE wollen Sie denn die Risikopatienten schützen? Sie sagen ja sinngemäß, dass man die Freiheit der Menschen nicht einschränken darf, und Masken sind kategorisch abzulehnen. Ja,…am anderen Ende der Maßnahmenskala würde ja dann stehen, dass man Risikopatienten isoliert, dass man sie aus der Gesellschaft rausnimmt, um das Risiko zu minimieren, dass sie sich dort infizieren.
    Dann frage ich mich, Kollege Mertes, welches Verständnis haben Sie denn von Solidarität und Zusammenhalt, wenn Sie gerade diejenigen, die am meisten gefährdet sind, aus der Gesellschaft rausnehmen. Sie haben Ihre Meinung, Sie dürfen die auch haben, aber meine Meinung ist das nicht. Ich habe ein anderes Verständnis von Solidarität und Verantwortungsgefühl.“ Zitatende.

    Erstaunlicherweise lese ich nun in Ihrem MINISTERIELLEN RUNDSCHREIBEN -BILDUNG UND KINDERBETREUUNG vom 15.9.20220 folgendes auf Seite 19, letzte Zeilen:„Außerhalb der Schulen werden Kinder und ihre Eltern gebeten, sich von älteren Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen fernzuhalten.“ Nach meinen Sprachverständnis ist der Unterschied zwischen „isolieren“ und „sich fernhalten von“ doch nicht so groß, oder verstehe ich das falsch, Herr Mollers?
    (http://www.ostbelgienbildung.be/PortalData/21/Resources/downloads/corona...).

  • Mich persönlich würde jetzt interessieren was der allwissende Herr Schmitz denn jetzt vorschlägt um der nicht vorhandenen Pandemie (Behauptet er ja immer) entgegen zu wirken, eigentlich dürfte das für diesen Alleskönner der ja vor etwa einem halben Jahrhundert in LLN ein paar Nazis nur durch gutes Zureden zu zahmen Kätzchen gemacht hat, persönlich tun mir die Politiker angefangen bei Herrn Mollers und aufgehört bei Frau Wilmès nur Leid sich tagtäglich mit solchen Weltverbessern herumzuschlagen zu müssen, ich habe bis heute außer Links, meistens in Englisch was leider nicht jeder beherrscht von diesem Herrn nicht einmal gelesen was er anders, besser oder was auch immer machen würde, im Gegenteil er antwortet nicht mal auf Kommentare vielleicht spricht er nicht mit Leute die statt Abi nur eine Lehre vorzuweisen haben

  • Herr Aussems,

    Ich hatte bereits mehrfach diesen Vorschlag unterbreitet, der statt kollektiver Entmündigung des Bürgers genau das Gegenteil als Grundlage nimmt. Im Falle einer Pandemie mit einer Letalität unter 1% und einer offenkundigen gefährdeten Zielgruppe würde ich folgendermaßen vorgehen:

    1) Den Bürger umfassend informieren, auch über mögliches Triage am Beatmungsgerät.
    2) KEINE Zwangsmaßnahme.
    3) Den gefährdeten Personen freiwillige und radikale Quarantäne anbieten, z.B. geschlossene Altenheime (wo Bewohner und Personal, Letzteres mit entsprechender zusätzlicher Entlohnung und im Austausch mit bereits immunisierten Pflegern) 2-3 Monate ausharren und von außen versorgt würden.
    4) Den gefährdeten Personen, ob Altenheimbewohner oder in Großfamilie lebende, würde ich zudem als Alternative ein Hotelzimmer kostenfrei anbieten, wenn sie der Altenheimquarantäne oder der Großfamilie entfliehen möchten.

    Dann wäre der Spuk nach 2 bis 3 Monaten vorbei, und die gefährdeten Personen könnten sich wieder zwischen die Immunisierten frei bewegen. Die Alternative: Viele (vielleicht sogar mehr) Tote und wirtschaftlicher/sozialer/emotionaler Kahlschlag!

  • Ein paar Bemerkungen zu den Vorschlägen des Herrn Schmitz:

    Zu 1. „Triage“ ist ein aus der Militärmedizin herrührender Begriff für die – ethisch schwierige - Aufgabe, etwa bei einem Massenanfall von Verletzten oder anderweitig Erkrankten darüber zu entscheiden, wie die knappen personellen und materiellen Ressourcen aufzuteilen sind. (W.)

    Wie soll diese „umfassende“ Information u.a. zu dieser Triage nun erfolgen?
    In der Notaufnahme wird jeder darauf hingewiesen, dass die Zahl der Beatmungsgeräte leider begrenzt ist und man also bei voller Belegung nach zu bestimmenden Kriterien entweder nicht angeschlossen oder vom Gerät getrennt wird, um aussichtsreicheren Fällen Platz zu machen, und dass man dann ins Sterbezimmer abgeschoben wird?

    Zu 2: „Keine Zwangsmaßnahmen“?
    Damit meint Herr Schmitz wohl diese Aussage von ihm: „Die Politik soll mir meine verfassungsgemäßen Grundrechte und Freiheiten uneingeschränkt wieder zugestehen. Sollten dann irgendwann die Krankenhausaufnahmen bzw. Sterbezahlen wieder eine bedrohliche, sprich „exponentielle“ Zunahme aufweisen, könnt Ihr gerne Euren Rat anbieten. Bis es soweit ist, lasst uns einfach in Ruhe unser Leben in Freiheit leben.“
    Also die Politik soll abwarten und Tee trinken, bis genügend Todesfälle da sind? Toll, nicht wahr? Und dann? Alles, aber nur keine Zwangsmaßnahmen bitte!

    Zu 3: Völlig inkonsequent schlägt Herr Schmitz aber hier eine solche Zwangsmaßnahme vor, was die Alten- und Pflegeheime betrifft.
    Die Zugangsbeschränkung zu diesen Einrichtungen hatten wir doch schon mal, was damals aus der Richtung von Herrn Schmitz wütend bekämpft und inzwischen schrittweise gelockert wurde.
    Herr Schmitz will nun auch noch das Pflegepersonal rigoros dort einsperren? Nun ja, er gewährt ihm einen turnusmäßigen Ausgang, unter der Bedingung eines Austauschs mit bereits infiziertem und also immunisierten Personal. Zwischenfrage: Wo soll das Personal sich denn gezielt infizieren? Schickt man es ohne Schutz in die Corona-Abteilung der Kliniken?
    Währenddessen kann Herr Schmitz dann seine verfassungsmäßigen Rechte… (s.o.) so richtig ausleben.

    Aber da wäre noch was. Was ist mit den Risikogruppen, die nicht in solchen Heimen leben? Die von ihren Angehörigen zu Hause gepflegt werden? Die allein leben und sich notgedrungen nach draußen begeben müssen, um sich zu versorgen? Die an einer Vorerkrankung leiden? Auch alle isolieren und „von außen versorgen“? Durch wen?

    Dabei ist das doch alles völlig unnötig, ist doch Corona noch nicht mal so schwer wie eine harmlose Grippe, wie wir dank Dr. Meyer wissen.

    Zu 4: Der Hammer: Wenn die Bewohner dieser Heime oder „die Mitglieder von Großfamilien“ (!?) dem tristen Alltag entfliehen wollen, quartiert Herr Schmitz sie einfach mal für einige Zeit „kostenfrei“ (Nein, die Kosten trägt die Allgemeinheit!) in einem Hotel ein, wo sie dann vom Hotelpersonal liebevoll umsorgt und gepflegt werden. Also in St. Vith aus der Klosterstraße zur Hauptstraße, oder in Bütgenbach ein paar hundert Meter weiter in ein Luxushotel?
    Logischerweise mit Blockade für sie und das dortige Personal, sofern nicht immunisiert?

    Das sollen praktikable Vorschläge sein? Sozusagen die „Eier des Kolumbus“, um aus einem anderen bekannten Kritiker zu zitieren.

  • Sehr geehrter Herr Schleck,

    Zu 1: Sogar Mitte April war unser Gesundheitssystem weit von der Triage-Gefahr entfernt, also ist diese Gefahr eine rein hypothetische, die aber als Extremfall in Betracht gezogen werden kann. Denn selbst ein Lockdown etc. könnte diese Gefahr auch nicht 100% bannen, und dann stehen die Ärzte vor genau Ihren Fragen. Wer aber stets den Worst Case als plausible und wahrscheinliche Prognose zu Grunde legt, darf keine Treppen mehr steigen (Sturzgefahr), nicht mehr ins Restaurant gehen (Lebensmittelvergiftung droht), kein Auto, keinen Zug, kein Flugzeug, kein Schiff, kein Fahrrad mehr besteigen, oder schwimmen gehen (Gefahr eines Muskelkrampfes mit Todesfolge), etc..

    Zu 2: Warum glauben Sie, dass der Bürger grundsätzlich unmündig sei, und nur unter Zwang vernünftig handeln würde. Wenn das Schiff sinkt, steigen die Leute doch auch freiwillig ins Rettungsboot, oder? Wenn ich selber Angst vor einer Ansteckung habe, schütze ich mich selber so gut ich kann, sprich vermeide Menschenmengen, ziehe eine effektive Maske (FFP2) an, trage meinetwegen noch eine Schutzbrille und Handschuhe, beachte die hygienischen Empfehlungen penibel genau, etc. wenn ich das für richtig halte.

    Zu 3: Ich schrieb „freiwillige und radikale Quarantäne anbieten“. Jedes Altenheim könnte selber entscheiden (z.B. Bewohner abstimmen lassen), welcher Weg beschritten wird. Das Hotelzimmer könnte dann demjenigen angeboten werden, dem die Quarantäne zu streng oder zu lasch erscheint. Das gilt auch für das Pflegepersonal, sprich freiwilliges „Miteinsperrenlassen" gegen entsprechenden Lohnausgleich. Und ich habe auch nicht von „gezielt infizieren“ gesprochen. Wenn Pfleger eine Infektion hinter sich haben, sollten diese bevorzugt gefragt werden. Die anderen sollten sich selbstverständlich schützen, wie ja jetzt auch. Und die Versorgung der Risikogruppen würde so geregelt wie jetzt auch.

    Zu 4: Wenn die Gesellschaft den fraglichen Personen ein Hotel anbietet, werden die damit verbundenen Kosten deutlich geringer sein, als diejenigen, die jetzt durch Lockdown oder andere Einschränkungen verursacht werden. Und auch hier gilt, dass kein Hotel gezwungen werden sollte, solche Menschen aufzunehmen.

    Herr Schleck, Sie scheinen dem Menschen grundsätzlich zu misstrauen, weil Sie „Freiheit“ stets als „rücksichtsloses Machen-was-ich-will“ verstanden haben wollen.

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