EU-Außenminister zu historischem Treffen in der Ukraine

<p>Dieses von dem Büro des ukrainischen Präsidenten zur Verfügung gestellte Bild zeigt Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, und Josep Borrell (r.), Hoher Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, am Sonntag während des Tages der Verteidiger an der Mauer des Gedenkens an die gefallenen Verteidiger der Ukraine auf dem Mykhailivska-Platz.</p>
Dieses von dem Büro des ukrainischen Präsidenten zur Verfügung gestellte Bild zeigt Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, und Josep Borrell (r.), Hoher Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, am Sonntag während des Tages der Verteidiger an der Mauer des Gedenkens an die gefallenen Verteidiger der Ukraine auf dem Mykhailivska-Platz. | Foto: President Of Ukraine/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Zur Unterstützung der Ukraine sind die Außenminister der EU-Staaten an diesem Montag zu einem historischen Treffen nach Kiew gereist. Es sei das erste Mal, dass es ein solches Treffen der Vertreter aller 27 EU-Staaten außerhalb der EU gebe, teilte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell mit. Seit Russland im Februar 2022 in das Nachbarland einmarschiert ist, ist noch nie eine so große Gruppe ranghoher ausländischer Politikerinnen und Politiker nach Kiew gekommen. Wie üblich während des russischen Angriffskriegs wurde die Reise aus Sicherheitsgründen nicht vorher angekündigt.

Als ein Thema für das EU-Treffen nannte Borrell seinen Vorschlag, der Ukraine längerfristige Finanzierungszusagen für Militärhilfen zu machen und mit EU-Geld auch die Lieferung moderner Kampfjets und Raketen zu unterstützen. So will er von 2024 bis Ende 2027 jährlich fünf Milliarden Euro mobilisieren. Eine Entscheidung sei in Kiew aber nicht zu erwarten, sagte der Spanier am Sonntag. Es gehe bei solchen informellen Ministertreffen um politische Diskussionen.

Die Unterstützung der Europäer ist auch wichtig in einer Phase, wo die Finanzierung der US-Hilfen wegen eines Haushaltsstreits in Washington in der Schwebe ist. Bei dem Treffen dürfte es auch um die EU-Beitrittsperspektive für die Ukraine gehen. Das Land ist seit Juni 2022 offiziell Beitrittskandidat. Über die Aufnahme von Verhandlungen müssen die 27 EU-Staaten allerdings noch einstimmig entscheiden. Ein positives Votum soll es dann geben, wenn die Ukraine bestimmte Voraussetzungen erfüllt hat. Dazu zählt eine stärkere Bekämpfung der Korruption.

Während aus den meisten EU-Ländern der Minister oder die Ministerin nach Kiew reiste, war aus dem wichtigen Nachbarland Polen ein Vizeaußenminister angekündigt. Das enge Verhältnis ist derzeit belastet wegen eines polnischen Importstopps für ukrainisches Getreide. Auch aus dem russlandfreundlichen Ungarn wurde nur ein ranghoher Diplomat erwartet. (dpa/sc)

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