Abkühlung an der belgischen Küste

Von daher ziehen ungeachtet des bisher nahezu vorbildlichen Sommers über der Küste dunkle(re) Wolken auf. Der teure „Bonus“ Meerblick, über Jahre für potenzielle Käufer ein nachdrücklicher Anreiz, büßt an Attraktivität ein. Zumindest gegenüber den Jahren 2020 und 2021 - im Wissen, dass gerade diese beiden Jahre im Zuge der Pandemie einen ebenso unerwarteten wie schier ungebremsten Boom gekannt haben.
 

Dunkle(re) Wolken im Schlaraffenland

In Zahlen: Nach den jüngsten Erhebungen der Fédération des Notaires (kurz: Fednot) verzeichnen die Appartements an der „digue“ einen Rückgang um 5 Prozent, wogegen Wohnungen im Hinterland lediglich 0,7 Prozent eingebüßt haben. Freilich möchten die vor Ort tätigen Notare nicht zwingend von einem Absturz sprechen, sondern eher von einer Abkühlung. Bestenfalls ein leichter Trend, der möglichst keine länger andauernde Krise heraufbeschwören sollte.

Dennoch ist die Stagnation unleugbar, der Run auf Küstenflair im eigenen Land vorerst gestoppt. Während allgemein im Land ein Rückgang der Marktaktivität von 2 Prozent im Vergleich der Jahre 2021/2022 errechnet wurde, sind es für die zwölf Badestationen in den zehn Küstengemeinden stattliche 14,3 Prozent. Was in der Branche selbst durchaus als beunruhigend gewertet wird.

Nahezu im selben Atemzug verweisen die Experten auf den quasi ähnlich starken Anstieg von 2020 auf 2021 in Höhe von 15,8 Prozent. Womit sich beide Werte faktisch die Waage halten. Von daher wäre es (lediglich) eine Rückkehr zur Normalität - im Nachgang zur Pandemie, als für die Belgier per Verordnung Reiseziele in den bewährten Mittelmeerregionen tabu waren.