Schnellerer Zuwachs als geplant

<p>Vor allem die hohe Zahl an Arbeitnehmern in Diensten der EU, aber ebenso im Finanzdienstleistungssektor, verlangt nach Wohnraum. Faktisch um jeden Preis!</p>
Vor allem die hohe Zahl an Arbeitnehmern in Diensten der EU, aber ebenso im Finanzdienstleistungssektor, verlangt nach Wohnraum. Faktisch um jeden Preis!

Wer soll das bezahlen? Oder vielleicht treffender: kann? Denn die Preise galoppieren weiter - ungeachtet von Energiekrise, Inflationshausse und Materialverteuerung. Der Grund ist ein einfacher: Neben seit Jahren zu wenig Wohnraum registriert das Großherzogtum schlichtweg zu viele neue Mitbürger(innen), die sich partout zwischen Weiswampach und Esch-sur-Alzette, zwischen Beckerich und Echternach ansiedeln möchten.

Ein Zuwachs, der sich bald unerwartet beschleunigen könnte. Denn das Internationale Arbeitsamt (IAA) mit Sitz in Genf, zugleich das Sekretariat der ILO (International Labour Organization), musste jüngst seine Berechnungen dahingehend korrigieren, dass in Luxemburg die Zahl von 700.000 Einwohnern nicht erst, wie lange gedacht, im Jahre 2050, sondern bereits ein Vierteljahrhundert früher „geknackt“ wird. Mit gravierenden Auswirkungen auf den eh knappen Wohnungsmarkt.

Sofern… nicht in den nächsten vier, fünf Jahren massiv neuer Wohnraum geschaffen wird. Ganz gleich ob durch Neubau oder durch Renovierung von Altbestand (der weiterhin recht hoch ist). Als realistische Vorgaben gelten in diesem Kontext die Erhebungen des lokalen Think Thank „Idea“, die eine Steigerung der Wohnkapazitäten um dreizehn Prozent anmahnt, bei einem Bevölkerungszuwachs von zehn Prozent im gleichen Zeitraum von fünf Jahren. In Zahlen: Notwendig wären 7.340 Wohneinheiten (gleich welcher Art), um auf den prognostizierten Boom die passende Antwort zu haben.

Jedoch dürfte selbst eine deutliche Aufstockung der Kapazitäten ohne großen Einfluss auf das Preisgefüge bleiben. Immerhin sind die „veranschlagten“ Einheiten mit Blick auf die Zuwanderung faktisch bereits vergeben.

Zum Vergleich: Im Jahre 1990 schlug eine 100 Quadratmeter große Wohnung in puncto Wertigkeit mit vier durchschnittlichen Jahresgehältern „zu Buche“. Zwanzig Jahre später, 2010, waren es deren sieben. Und wiederum ein Jahrzehnt später, 2020, sind es bereits elf. Fazit: Die Belastung für Wohnraum im Großherzogtum kann respektive wird nicht sinken.

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