Südamerika bringt sich in Stellung: Das Formbarometer der WM-Favoriten

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Neymar (links) mit Brasilien und Messi mit Argentinien befinden sich bereits in WM-Form. | Fotos: dpa

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Sie befinden sich bereits in WM-Form

Argentinien: Seit 35 Spielen ungeschlagen, die bislang letzte Niederlage vor über drei Jahren – und ein im Nationalteam aufblühender Lionel Messi: Aus Sicht der Albiceleste könnte die WM schon jetzt beginnen. Durch den Sieg gegen Jamaika (3:0) feierte Messi dazu seinen 100. Sieg im Nationaltrikot. Argentinien ist in dieser Form ein heißer Anwärter auf den Titel.

Brasilien: Der Rekord-Weltmeister ist in bestechender Verfassung, das zeigte sich auch beim Kantersieg (5:1) gegen Tunesien. Seit 15 Spielen hat die Selecao nicht mehr verloren, 26 Treffer erzielten die Brasilianer in den vergangenen sieben Partien. Es scheint, als habe Trainer Tite die richtige Mischung aus Künstlern wie Neymar oder Vinicius Junior und Arbeitern wir Casemiro oder Marquinhos gefunden.

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Sie sind gut drauf

Niederlande: Louis van Gaal hat der Elftal neues Leben eingehaucht. In den 15 Partien seit der enttäuschenden EURO ist der frühere Bayern-Trainer ungeschlagen. Mit variablem Offensivfußball qualifizierten sich die Niederländer nicht nur für das Finalturnier der Nations League, sie gehören aktuell auch zu den wenigen formstarken Teams in Europa. Dazu kommt eine vermeintlich einfache Gruppe in Katar.

Portugal: Natürlich richten sich die Blicke auf Cristiano Ronaldo. Auf den Superstar wartet die letzte Chance, doch der 37-Jährige steckt in einer Formkrise. Und obwohl Ronaldo nach wie vor die zentrale Rolle einnimmt, besitzen die Portugiesen einen ausgeglichenen Kader. Zwar verpassten Ronaldo und Co. gegen Spanien (0:1) unglücklich das Finalturnier, zuvor hinterließen sie aber einen guten Eindruck.

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Bei ihnen herrscht noch Luft nach oben

Belgien: Mehr als ein Geheimfavorit ist Belgien aktuell nicht. Gegen die Niederlande blieben die Roten Teufel in der Nations League chancenlos, mit Platz zwei konnten Kevin de Bruyne und Co. kein Ausrufezeichen setzen. Und dennoch sind die Erwartungen in der Heimat groß: In Katar wartet für die „goldene Generation“ womöglich die letzte Chance auf den ersten großen Titel.

Deutschland: Der wilde und teils rätselhafte Nations-League-Abschluss in England (3:3) lieferte mehr Fragen als Antworten. Unter dem Strich steht ein Sieg aus den vergangenen sieben Spielen – gegen eine italienische B-Elf. In den letzten Härtetests gab es nur vereinzelt Lichtblicke. Bundestrainer Hansi Flick bleibt nur noch das Kurz-Trainingslager vor der WM, um eine schlagfertige Einheit zu formen.

Spanien: Der späte Siegtreffer von Alvaro Morata hellte die Stimmung etwas auf. Spanien steht im Halbfinale der Nations League, doch die Probleme beim deutschen WM-Vorrundengegner sind damit keineswegs aus der Welt. Nach der Partie gegen die Schweiz (1:2) war Trainer Luis Enrique völlig bedient, vor allem die Defensive bereitet bei Standards Sorgen. Vieles wird in Katar zudem von der immer wieder mal zu harmlosen Offensive abhängen.

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Dort sieht´s schlecht aus

England: Vor der Partie gegen Deutschland befand sich das Mutterland des Fußballs im Panikmodus: Abstieg aus der ersten Liga der Nations League, ausgepfiffen von den Fans, harte Kritik in den Medien. Dazu steht auch Nationalcoach Gareth Southgate im Blickpunkt. Im Test gegen die DFB-Elf zeigte England immerhin Charakter – ein kleiner Hoffnungsschimmer für die WM.

Frankreich: Die Sorgen beim Weltmeister sind groß. Gerade so entging die Equipe Tricolore dem Abstieg in der Nations League, die Formkurve zeigte gegen Dänemark (0:2) weiter nach unten, dazu kommt die aktuelle Verletzungsmisere. Trainer Didier Deschamps kündigte aber bereits an, keine Ausreden gelten zu lassen. Ein Selbstläufer wie 2018 wird das Turnier in Katar für Frankreich jedenfalls nicht. (sid/tf)

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