Erste Sorgenfalten erkennbar

Nur eines ist allseits spürbar: Die Stimmung kippt. Und zwar ungewohnt schnell und heftig. Kaum ein Wunder angesichts gestiegener Zinsen, hoher Baukosten, unerwarteter Lieferengpässe und schwächelnder Konjunktur. Nach jahrelangem, scheinbar ungebremstem Preisanstieg greift vielerorts die Sorge um sich, dass der Markt nun in eine (womöglich längere) „Abschwungphase“ eintritt.

Markt zumindest leicht überhitzt

Und selbst wenn die schlimmsten Befürchtungen nicht (unmittelbar) eintreten, deutet doch vieles auf eine Stagnation des Preisgefüges hin. Der Immobilienboom neigt sich dem Ende zu. Wahrscheinlich bis zum Jahreswechsel könnten die Einschnitte erkennbar sein.

Was im Gegenzug bedeutet, dass das Vertrauen in den Immobilienkauf als eine der vermeintlich letzten sicheren Geldanlagen zwangsläufig sinkt. Angesichts höherer Zinsen und höherer Baukosten lautet die Gretchenfrage: Lohnt sich der Immobilienkauf überhaupt noch? Wohlgemerkt… nicht zum Eigenbedarf, aber mit Blick auf eine möglichst schnelle und solide Rendite. Somit herrscht allseits Einvernehmen, dass eine Preiskorrektur (nach unten) auf dem zuletzt scheinbar unaufhaltsam boomenden Immobilienmarkt unvermeidlich sein wird.

Laut einer jüngsten Einschätzung im Finanzstabilitätsbericht der EZB sind Häuser im Euro-Raum aktuell um fast fünfzehn Prozent im Schnitt überbewertet, in einigen Regionen gar um bis zu vierzig und fünfzig Prozent. Eine (unnatürliche) Hausse, bedingt u.a. durch die Niedrigzinspolitik der Zentralbank und hierauf fußend die lange Zeit extrem niedrigen Baufinanzierungskosten.