Benzema kurz vor dem Gipfel

<p>Karim Benzema soll Real Madrid zum Finalsieg schießen.</p>
Karim Benzema soll Real Madrid zum Finalsieg schießen. | Foto: Photo News

„Die glauben wohl schon, dass sie das Spiel gewonnen haben“, sagte der nicht immer pflegeleichte Stürmer von Real Madrid und meinte insbesondere sein Gegenüber Mohamed Salah, der vollmundig eine Revanche für das verlorene Champions-League-Finale von 2018 angekündigt hatte. Aber nicht mit Benzema: „Salah kann sagen, was er will. Diesmal wird es ein ganz anderes Spiel.“

Das gilt vor allem für Benzema. Bei Reals Triumph 2018 hatte der Franzose zwar nach einem kapitalen Bock von Liverpool-Schlussmann Loris Karius das wichtige 1:0 erzielt, vier Jahre später hat der Routinier aber ein ganz anderes Standing. Nicht nur bei Real, wo er sich die Tore lange mit Cristiano Ronaldo und Gareth Bale teilen musste, sondern auch in ganz Europa. Denn mit 34 Jahren gilt Benzema als bester Stürmer, wenn nicht sogar bester Fußballer der Welt.

Seine Saison-Bilanz ist jedenfalls beeindruckend: 49 Tore in 52 Spielen lassen sogar Salah (33 in 59) und Kylian Mbappe (43 in 49) alt aussehen. Sollte Benzema am Samstag zum fünften Mal die Champions League gewinnen, dürfte er auch im Rennen um den begehrten Ballon d'Or gegenüber Salah, PSG-Star Mbappe oder Liverpools Sadio Mane die Nase vorn haben.

Wertschätzung für den Routinier ist enorm

Der Schauplatz des Endspiels ist das i-Tüpfelchen: Nach seiner Sexvideo-Affäre war Benzema für fast sechs Jahre aus der französischen Nationalmannschaft verbannt worden, die in St. Denis ihre Heimspiele austrägt. Benzema war der Beihilfe zur versuchten Erpressung seines ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Mathieu Valbuena für schuldig befunden worden, die Berufungsverhandlung folgt Ende Juni.

Benzema hat das alles zumindest auf dem Platz eindrucksvoll abgeschüttelt. Sollte er im Finale doppelt treffen, würde er Ronaldos Champions-League-Rekord von 17 Toren in einer Saison einstellen. Seine zehn Treffer in der K.o.-Runde, darunter Dreierpacks gegen Paris St. Germain und den FC Chelsea sowie ein Doppelpack gegen Manchester City, bedeuten schon jetzt eine Bestmarke.

Die Wertschätzung für den Routinier ist daher enorm. „Karim war immer schon der, der die Tore gemacht hat. Aber früher hat er auch oft nach links und rechts geschaut, weil da andere Abschlussspieler wie Cristiano oder Gareth waren. Jetzt ist er ganz klar der Torschütze Nummer eins“, sagte Mitspieler Toni Kroos bei Bild-TV. (sid/leo)

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