Leclerc bleibt cool - Premiere für Schumacher

<p>Ferrari-Star Charles Leclerc startet als Favorit in das Formel-1-Rennen in Barcelona.</p>
Ferrari-Star Charles Leclerc startet als Favorit in das Formel-1-Rennen in Barcelona. | Foto: ipa

Einen einzigen Moment der Nachlässigkeit leistete sich Charles Leclerc dann doch in Barcelona - am Ende stieg der WM-Spitzenreiter dennoch als Pole-Setter aus seinem Ferrari. Der Ausrutscher kurz vor Schluss stoppte den Monegassen nicht, zum vierten Mal bereits steht er in dieser Saison auf Startplatz eins. Ungefährdet sogar, weil bei Max Verstappen schon wieder die Red-Bull-Technik streikte: Dem Weltmeister blieb nur der zweite Platz.

„Der Druck war groß, ich hatte ja nur noch eine Runde“, sagte Leclerc, „aber die lief dann richtig gut.“ Im entscheidenden Abschnitt hatte er sich einen Dreher erlaubt, nachdem er in Spanien zuvor fast makellos unterwegs gewesen war: In allen drei Trainings und auch im Q1 legte er die schnellste Rundenzeit hin. Nach seinem Ausrutscher fuhr er aber doch noch die deutliche Bestzeit.

Leclerc gab damit im Vorlauf des Großen Preises von Spanien (Sonntag, 15.00 Uhr/Sky) eine starke Antwort auf Verstappens jüngste Erfolge: Der Niederländer hatte zuletzt zwei Rennen in Folge gewonnen und den Rückstand auf Leclerc auf 19 WM-Punkte verkürzt. In Barcelona klagte er nun ausgerechnet beim entscheidenden Versuch über fehlende Geschwindigkeit: Das DRS, der Klappflügel, öffnete nicht.

„Schwer zu sagen, ob es für die Pole gereicht hätte“, sagte Verstappen, „aber ich konnte es nicht versuchen, das ist sehr schade.“

Hinter den beiden Rivalen steht Leclercs Teamkollege Carlos Sainz vor seinem Heimpublikum auf Rang drei. Mercedes konnte trotz einiger Updates noch nicht ganz zur Spitze aufschließen, zeigt sich aber weiter in aufsteigender Form: Erneut landete George Russell als Vierter vor Rekordweltmeister Lewis Hamilton, der Sechster wurde.

Sebastian Vettel enttäuschte im Aston Martin mit Rang 16. Mick Schumacher gelang mit Hilfe der Regelhüter indes eine Premiere in seiner Formel-1-Karriere. Der Haas-Pilot rutschte zum Ende des Q2 zunächst auf Rang elf ab, wäre damit ausgeschieden, doch die Stewards strichen eine Rundenzeit von Lando Norris. Der McLaren-Pilot hatte knapp die Streckenbegrenzung überfahren.

Schumacher jedenfalls rutschte damit wieder in die Top 10, erstmals nahm er in der Königsklasse am finalen Qualifying-Abschnitt teil, er wurde Zehnter. Ein gutes Ergebnis auch gemessen an der Vorgeschichte: Der Deutsche hatte große Teile des dritten Trainings verpasst, weil in der spanischen Hitze eine Bremse Feuer fing.

Für Vettel hielt das Qualifying eine unliebsame Pointe bereit. Aston Martin war mit einem generalüberholten Auto nach Spanien gereist, weil die Enttäuschungen der bisherigen Saison zum Umdenken geführt hatten. Das neue Konzept der Seitenkästen erinnert nun allerdings stark an das des Red Bull, Verstappens Team bezichtigte Aston Martin daher offen des Datendiebstahls. Die FIA gab allerdings nach einer Untersuchung Grünes Licht.

Mit Spannung wurde angesichts dieser Aufregung nun erwartet, ob Vettel und Lance Stroll konkurrenzfähiger sein würden - sie waren es nicht. Beide Piloten scheiterten schon im ersten Abschnitt. (sid/calü)

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