Unabhängige Medien und Qualitätsjournalismus sind wichtiger denn je

<p>Can Dündar gilt als Symbol des Endes eines freien Journalismus in der Türkei: Heute lebt der ehemalige Chefredakteur der Tageszeitung Cumhuriyet in Berlin. Dündar hatte Waffenlieferungen der Türkei an den Islamistischen Staat IS aufgedeckt und wurde von Erdogan persönlich wegen Hochverrrats angeklagt. Die Türkei steht auf Platz 149 (“schwierig“) der Liste der Pressefreiheit. Nordkorea belegt den letzten Platz.</p>
Can Dündar gilt als Symbol des Endes eines freien Journalismus in der Türkei: Heute lebt der ehemalige Chefredakteur der Tageszeitung Cumhuriyet in Berlin. Dündar hatte Waffenlieferungen der Türkei an den Islamistischen Staat IS aufgedeckt und wurde von Erdogan persönlich wegen Hochverrrats angeklagt. Die Türkei steht auf Platz 149 (“schwierig“) der Liste der Pressefreiheit. Nordkorea belegt den letzten Platz. | Foto: O. Schröder

Nun leben wir als Journalisten in unseren westeuropäischen Ländern absolut privilegiert.

Sie möchten den kompletten Artikel lesen?
Zugang zu allen digitalen Inhalten bereits ab 13,10 € pro Monat!
Jetzt bestellen
Bereits abonniert?

Kommentare

  • Und inwiefern ist das Grenz-Echo als "Christliches Organ" (Selbstdarstellung!) dann als unabhängig zu qualifizieren?
    Ist es nicht bedenklich, dass die einzige deutschsprachige Tageszeitung, die sich also in einer de facto Monopolstellung befindet, eine derartige ideologische Färbung hat? Haben nichtgläubige und freidenkende Bürger nicht auch das Recht, Information ohne "christliche Prägung" zu erhalten?

  • Lieber Alexander, da bist du aber weit suchen gegangen. Das GrenzEcho wurde, wie du richtig gesehen hast, als "christliches Organ" vor nunmehr 95 Jahren gegründet. Seit vielen Jahren ist das GrenzEcho, auch laut seiner Charta, eine unabhängige Zeitung, die sich den humanistischen Werten verpflichtet fühlt und alle Weltanschauungen respektiert.

  • Vielen Dank für Ihre Klarstellung Herr Schröder, das ist beruhigend zu lesen. Kann man diese Charta irgendwo einsehen? Ich bin auf der Website von GE und Groupe Rossel leider nicht fündig geworden.

  • „…eine unabhängige Zeitung, die sich den humanistischen Werten verpflichtet fühlt und alle Weltanschauungen respektiert.“
    „…respektiert“? Was heißt dieses besonders in letzter Zeit viel strapazierte Wort eigentlich genau?

    Der DUDEN sagt dazu:
    - jemandem, einer Sache Respekt entgegenbringen; achten
    Beispiel : jemanden, jemandes Haltung respektieren
    - etwas als vertretbar, legitim anerkennen, gelten lassen
    Beispiel : Gesetze, Gebote, jemandes Ansichten respektieren

    Also "respektieren" = jemandem, einer Sache Respekt entgegenbringen…
    Da beißt die Katze sich aber in den Schwanz. Hilft das uns wirklich weiter?

    Deshalb anders gefragt: Muss ich also nun die Meinung „gelten lassen“, sie „achten“, sie als „vertretbar, legitim anerkennen“, Putin nehme nur sein Recht auf Selbstverteidigung in Anspruch, wenn er entgegen aller von Russland unterzeichneten Abkommen ein anderes Land überfällt, ihm sogar die staatliche Existenz abspricht und dabei vor (angeblichen – bleiben wir objektiv) Angriffen auf rein zivile Einrichtungen und Kriegsverbrechen nicht zurückschreckt?

    Muss man also, wie Herr Schröder schreibt, „alle Weltanschauungen“ respektieren, achten, gelten lassen, als vertretbar anerkennen?
    Nein, das muss man eindeutig nicht. Auch ein Presseorgan muss nicht „alles über einen Kamm scheren“ und relativieren, im Sinne einer

    Jeder „Meinung“ kann und darf widersprochen werden. Mancher – man denke an Rassismus, religiösen Fanatismus, Missachtung der Menschenrechte – muss man entgegentreten, bis hin zu einem Verbot.

    Gerade in jüngster Zeit haben wir hier in Ostbelgien ein Lehrstück in Sachen freier Meinungsäußerung und ihrer Grenzen miterleben können. Gemeint ist das Berufungsurteil in Sachen Paasch-Kartheuser.

    Einen guten Artikel zum Thema gibt es hier: „Können Journalisten objektiv berichten?“ (mdr)
    Daraus das Fazit:
    "Es bleibt also die Erkenntnis: Das Beharren auf Objektivität als oberste Prinzipien des Journalismus kann der Komplexität der Gegenwart nicht gerecht werden – es greift oft zu kurz. Stattdessen wäre ein stärkerer Fokus auf Transparenz wichtig, ohne grundlegende journalistische Prinzipien wie Ausgewogenheit der Quellen und Trennung von Meinung und Fakten außer Acht zu lassen.

Kommentar verfassen

4 Comments