Verstappen schnappt sich die Pole

<p>Max Verstappen startet am Samstag beim Sprintrennen in Imola von der Pole Position.</p>
Max Verstappen startet am Samstag beim Sprintrennen in Imola von der Pole Position. | Foto: isopix

Leclerc von Verstappen entzaubert, Sainz fliegt ab: Die Ferrari-Party in Imola ist nicht nur durch das Schmuddelwetter gedämpft worden. Max Verstappen holte sich in einem turbulenten Qualifying die Pole Position für das erste Sprintrennen der Formel-1-Saison. Der Titelverteidiger distanzierte WM-Spitzenreiter Charles Leclerc bei Regen um fast acht Zehntel.

„Platz zwei ist keine Katastrophe. Wir werden am Samstag alles geben“, sagte Leclerc trotzig. „Es war schwierig. Erst trocken, dann Regen, sehr rutschig“, erklärte Verstappen nach seiner 14. Formel-1-Pole: „Ein Fehler, und man ist in der Wand. Ich mag das.“ Rang drei ging an McLaren-Pilot Lando Norris.

Carlos Sainz rutscht seitlich in die Streckenbegrenzung.

Keinen Fehler machte Sebastian Vettel. Unbeeindruckt von den fünf roten Flaggen und dem einsetzenden Regen pilotierte der viermalige Weltmeister den bislang unterlegen Aston Martin auf Rang neun. “Wir gehören eigentlich nicht dahin“, sagte Vettel am Sky-Mikrofon: „Im Q3 waren wir schon länger nicht mehr. Regen ist für uns gut, weil er alles durcheinander würfelt.“

Leclercs Teamkollege Carlos Sainz hingegen vermieste nicht nur sich selbst den Abend. Der Spanier, dessen Vertragsverlängerung bis 2024 am Donnerstag verkündet worden war, rutschte seitlich in die Streckenbegrenzung, Sainz selbst passierte nichts. Er sorgte allerdings für eine Unterbrechung. Während dieser begann es wieder zu gießen, sodass die Fahrer auf den Plätzen elf bis 15 im Zwischenklassement ihre Zeiten bei widrigen Streckenbedingungen nicht mehr verbessern konnten und ausschieden.

Betroffen waren unter anderem Rekordweltmeister Lewis Hamilton (England/Mercedes) auf Rang 13 sowie sein Teamkollege George Russell als Elfter und Haas-Pilot Mick Schumacher als Zwölfter.

Die erfolgsverwöhnten Silberpfeile hingegen erlitten einen fast historischen Nackenschlag: Zuletzt verpassten beide Mercedes 2012 in Japan das Q3. „Es ist enttäuschend“, sagte Hamilton: „Wir haben als Team zu wenig Performance gezeigt. Im Sprint weit nach vorne zu kommen, ist schwierig.“

Beim Sprint über 21 Runden am Samstagnachmittag (16.30 Uhr) geht es nicht nur um die Ermittlung der Startreihenfolge für den Großen Preis der Emilia-Romagna am Sonntag, die Formel 1 hat das Format auch deutlich aufgewertet. Der Sieger erhält nun acht statt drei WM-Punkte, Zähler gibt es 2022 für die ersten acht Fahrer im Ziel. Damit gewinnen die Sprints zusätzlich an Bedeutung für den Titelkampf. Für das Kurzrennen und auch für den Grand Prix am Sonntag (15.00 Uhr/RTL und Sky) werden trockene und frühlingshafte Bedingungen erwartet.

Mercedes verpasst erstmals seit 2012 in Japan das Q3.

Ferrari war als einziger Rennstall ohne Updates nach Imola gereist. Teamchef Mattia Binotto hatte im Vorfeld erklärt, das starke Gesamtpaket kontinuierlich weiterentwickeln zu wollen. Die Konkurrenz musste deutlich mehr riskieren: Vor dem vierten Saisonrennen führt Leclerc die Fahrer-WM mit 71 Punkten deutlich an. Verstappen, bei dem ein Sieg und zwei Ausfälle zu Buche stehen, liegt als Sechster bereits 46 Zähler zurück. Bereits im Sprint kann der Niederländer aber dafür sorgen, dass die weitere Verlauf der Weltmeisterschaft wieder an Spannung gewinnt. (sid/dpa/leo)

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