Die „gute, alte Stube“ wird im Couven Museum lebendig

<p>Stolz präsentieren Knud Schöbe, Carmen Roebers und Frank Pohle (von links) diesen 13-flammigen drehbaren Leuchter.</p>
Stolz präsentieren Knud Schöbe, Carmen Roebers und Frank Pohle (von links) diesen 13-flammigen drehbaren Leuchter. | Fotos: Günther Sander

Die Ausstellung „Schimmernde Schönheiten – Messingobjekte aus Jugendstil und Art dèco“, bis zum 28. August im Couven Museum in Aachen, am Hühnermarkt, zu besichtigen, ist eine Kooperation mit dem Deutschen Messingmuseum für angewandte Kunst in Krefeld. Die Präsentation schlägt einen Bogen vom ornamentalen bewegten Jugendstil zum sachlicheren Art déco. Bereits bei der Vorbesichtigung wurde deutlich, hier wird die „gute, alte Stube“ lebendig, Erinnerungen an die gute, alte Zeit mit „Tea for Two“ und „Cande light Dinner“ werden wach.

Im Rahmen eines Pressgespräches weckten Knud Schöber (Leiter des Deutschen Messingmuseums für angewandte Kunst, Krefeld), Professor Dr. Frank Pohle (Leiter Route Charlemagne und Kurator der Ausstellung) sowie die Leiterin des Couven Museums, Carmen Roebers, das Interesse auf diese wohl einmalige Ausstellung mit über 100 Objekten teils namhafter Künstler. Schillernde Schönheiten für jeden Geschmack. Sie alle freuen sich auf einen guten Besuch der Präsentation, die geschmackvoll und übersichtlich angelegt wurde.

In den oberen Räumen schimmern und glitzern herrliche Gegenstände, wie man sie aus der guten, alten Stube her kennt. Kerzenleuchter, Teekannen, Dosen, Mokkaservices mit Tablett, Schalen, Kelche, Bowlegefäße mit Gläsern und vieles mehr. Über diese schönes Ausstellung, übersichtlich in Vitrinen angeordnet, zeigt Carmen Roebers sich besonders erfreut. „Diesem Glanz kann sich der Besucher nicht entziehen“, ist Knud Schöber sich sicher. Alles in allem Gegenstände, die dem Couven Museum gerecht werden. Es mache eine Riesenfreude, sich mit solchen Dingen zu beschäftigen, fügt Schöber hinzu. Das Deutsche Messingmuseum ist übrigens das einzige dieser Art in Europa, war ebenfalls zu hören. Professor Pohle lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Messingmuseum.

Der Aachener Raum war seit der Antike ein Zentrum der Metallgewinnung und -verarbeitung. Allen voran die Messingproduktion aus Aachen und Stolberg, mit lokalen Rohstoffen nicht zuletzt vom Altenberg in Kelmis aus versorgt, hatten Weltruf. Sie wurden bis nach Indien und Nordamerika gehandelt. Sich des Werkstoffs Messing anzunehmen und in seiner Bedeutung für die bürgerliche Wohnkultur zu befragen, ist für das Couven Museum nicht fernliegend. In den Jahrzehnten um 1900 erlebte Messing als „Gold des Bürgers“ eine Renaissance. Sowohl gehobene Industrieware als auch nach wie vor handwerklich hergestellte Produkte.

Wer etwas auf sich hielt, zeigte sich modern und kaufte sich im angesagten Design dekorative Kerzenleuchter, Tischleuchten, Schreibtischgarnituren, Schalen, Vasen, Bowlengefäße und auch Teekannen aus Messing. In der Ausstellung in Aachen werden rund 100 Objekte, darunter auch Entwürfe namhafter Künstler wie Peter Behrens, Bruno Paul oder Jan Eisenlöffel gezeigt. Hinzu gesellen sich aus dem Umfeld der Aachener Kunstgewerbeschule Arbeiten von Wilhelm Giesbert und Christian Monheim aus der Städtischen Sammlung. Zu dieser Ausstellung wird es ein umfangreiches Rahmenprogramm aus Themenführungen, Vorträgen und Exkursionen ins Umland geben.


Näheres unter www.couven-museum.de. Öffentliche Führungen jeden 2. und 4. Samstag im Monat, 15 Uhr, Museumseintritt zuzüglich 2 Euro. Kurator/innen-Führungen: Donnerstag, 28. April, 15 Uhr; Freitag, 20. Mai, 15 Uhr; Sonntag, 19. Juni, 15 Uhr. Senioren und Seniorinnen-Führungen: Donnerstag, 28. April, 11 Uhr; Donnerstag, 30. Juni, 11 Uhr. Privatgruppen. Beratung und Buchung: Museumsdienst der Stadt Aachen, Telefon 0241/432-4998. Mail: museumsdienst@mail.aachen.de

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