Forderungen an die DG-Politiker

Wir, die Kindergärtner.innen der Pater-Damian-Grundschule, möchten uns dem Leserbrief unserer Kolleginnen aus Raeren vom 4. Februar anschließen.

So wie viele Kolleg.innen sehen wir der Herabsenkung des Eintrittsalters im Kindergarten auf 2,5 Jahre mit großer Sorge entgegen. Die Bedürfnisse der 2,5-Jährigen sind verschieden zu denen der 3- bis 5-Jährigen. Diesen Bedürfnissen kann ein Kindergarten unter den aktuellen Bedingungen kaum gerecht werden, da dieser weder das nötige Personal noch die angepasste Infrastruktur zur Verfügung gestellt bekommt.

Der aktuelle Betreuungsschlüssel ist für viele Schulen unvorteilhaft, so dass Klassengrößen bis zu 28 Kinder entstehen können.

Diese Normen sind JETZT bereits viel zu hoch und müssen dringend angepasst werden.

Für die 2,5-Jährigen müsste noch ein viel vorteilhafterer Betreuungsschlüssel her, um auf ihre speziellen Bedarfe eingehen zu können.

Die Anforderungen an die Kindergärtner.innen sind in den letzten Jahren aus den unterschiedlichsten Gründen stark gestiegen.

Wir sehen es als unsere Aufgabe, jedes einzelne Kind in das Zentrum unseres pädagogischen Handelns zu setzen. Es dort abzuholen, wo es steht, seine Stärken zu fördern, Schwierigkeiten frühzeitig zu erkennen und diese aufzufangen. Im Kindergarten legen wir die Basis für ihren späteren Schul- aber auch Lebensweg. Dieser Aufgabe gerecht zu werden, ist heute schon ein Drahtseilakt – OHNE die 2,5-Jährigen und MIT Kindergartenassistent.innen und Kindergartenhelfer.innen.

Wir empfinden es als sehr bedauerlich, dass eine politische Entscheidung getroffen wird und scheinbar alle Abgeordneten des Ausschusses 3 sich einig sind ohne vorher mit den Fachkräften vor Ort gesprochen zu haben. Die Schulleitung und das Lehrpersonal haben diese Entscheidung aus der Presse erfahren. Das haben wir beim damaligen Minister Harald Mollers auch schon kritisiert.

Seit ein paar Jahren werden wir durch die Kindergartenassisstent.innen unterstützt. Über diese Hilfe sind wir sehr dankbar, denn sie war mehr als erforderlich. In unserer Schule bedeutet das konkret, dass es 2 Assisstent.innen für den Vormittag für 6 Klassen gibt. Die restlichen Stunden sind wir alleine in der Klasse. Es ist für uns als Klassenlehrer.innen wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Vereinzelte Stunden Hilfe, die etwas entlasten, das Problem aber nicht an den Wurzeln anpacken. Was bringen uns gute Lehrer.innen, wenn sie ihre Fähigkeiten unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht voll ausschöpfen können?

Wir fordern, dass unsere politischen Vertreter uns zuhören und die Rahmenbedingungen so angepasst werden, dass im Kindergarten eine gute Basis für JEDES Kind gelegt werden kann. Wir wünschen uns einen konstruktiven Austausch mit unserer Bildungsministerin, den verantwortlichen Abgeordneten im Parlament und unserem Schulträger um gemeinsam Lösungen zur Verbesserung der jetzigen Situation zu finden.

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