Zweifelhaftes Vorbild des deutschen Profifußballs

<p>Blick in das volle Stadion in Köln</p>
Blick in das volle Stadion in Köln | Foto: dpa

Überspitzt lautet die Botschaft, die zum Beispiel vom pickepackevollen Köln-Stadion am Wochenende ausging: Ausreizen bis aufs Letzte statt vorsorgliche Rücksicht. Die Verantwortlichen des 1. FC Köln haben mit ihrer Vollauslastung von 50.000 Zuschauern zwar keine Regeln gebrochen, doch sie haben ein verheerendes Signal in die Öffentlichkeit gesendet. Und vielleicht haben sie auch die Gesundheit einiger Besucher riskiert.

Wahrscheinlich verfolgte der ein oder andere Entscheidungsträger die Derby-Party gegen Borussia Mönchengladbach mit Bauchschmerzen. Doch freiwillig auf Ticket-Einnahmen verzichten - das tut kein Klub. Nicht in Köln, nicht in München, nicht in Dortmund.

Der Profifußball muss in der sich dramatisch zuspitzenden Coronakrise wohl oder übel von der Politik zum einem vorsichtigeren Handeln gezwungen werden. Das hat er mit einem nicht gerade kleinen Teil der Bevölkerung gleich. Insofern ist der Profifußball eher Spiegelbild der Gesellschaft als ein Vorbild. (sid)

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