Pianist David Kisser mit erstem Soloalbum

<p>Der Pianist David Kisser hat sien erstes Album vorgestellt.</p>
Der Pianist David Kisser hat sien erstes Album vorgestellt. | Foot: Klaus Schlupp

„Pianisten schaden nie, es ist immer gut, einen zu haben“, sagt David Kisser. Da ist etwas dran. Der 22-Jährige setzt sich an den Flügel im BRF-Funkhaus und legt los. Es erklingt wunderbare Musik zum Wohlfühlen. Easy Listening? Klassisch beeinflusster Pop? Neoromantik? Meditation? Egal, in welche Schublade ein Kritiker den Eynattener stecken will, irgendwie passt alles. Es ist einfach gute Musik, die Emotionen erzeugt und wunderbar geeignet ist, die trübe Stimmung im Corona-Herbst zu erhellen.

Gerade stellt er sein erstes Album „Shapes of Emotions“ vor. Die Titel der Stücke sind kurz wie „Going Back“ oder „Snow“. „Ich will den Hörern die Freiheit lassen, das zu hören, was bei ihnen ankommt“, sagt er. Aber trotzdem, bei „Dancing of the Waves“ fühlt man sich tatsächlich an den Strand versetzt, wo rückwärtig keine Appartementhäuser, sondern eine Düne ist und vorne die Nordsee ihr Farbenspiel zeigt.

„Ich bin ein ganz großer Fan der Nordsee“, gesteht der frischgebackene Bachelor, dessen zweite Leidenschaft die Meeresbiologie ist. Natürlich setzt er sein Biologiestudium mit dem Master fort. Aber die Musik steht schon an erster Stelle. Wenn möglich, möchte er sie zum Beruf machen. Die fachlichen Grundlagen hat er auf jeden Fall. Selbstverständlich hat er die Musikakademie Eupen abgeschlossen und war lange Pianist bei Eastbelgica und hat mit dem Orchester schon das eine oder andere Projekt verwirklicht. So verwundert es nicht, dass auch das Album unter dem neuen Eastbelgica-Label erscheint.

David Kisser spielt „Life“, das Leben, eine Musik wie ein Spaziergang durch die Straßen und Cafés einer sommerlichen Stadt. Es ist eben eine Musik, die gut in die Entstehungszeit passt, denn entstanden ist das Album im ersten Corona-Lockdown. Da hat er vor sich hin improvisiert, alles aufgenommen und in Noten gesetzt. Jetzt will er weitermachen und auch für Orchester schreiben. Am liebsten würde er beim Film unterkommen. „Ich bin ein großer Filmmusik-Fan“, erzählt er. Aber dennoch, auf der Bühne zu stehen, ist für ihn das Größte.

„Going Back“ erklingt mit leicht folkigem Einschlag. Der RWTH-Student ist nicht nur Pianist, er singt und spielt Gitarre in einer Aachener Band und textet auch über den Alltag, Persönliches und über die Natur, die durch den Menschen ziemlich gestresst ist. Die Musik ist ihm allerdings wichtiger als der Text. „Ich kann dort Gefühle ausdrücken, die zu komplex für den Wortschatz sind“, sagt er. Gerne bastelt er auch im Homestudio mit elektronischer Musik herum.

Jetzt spielt er Felix Mendelssohn-Bartholdy, um zu zeigen, wo er herkommt, ein Einfluss von vielen, die er oft im Internet entdeckt. Genauso vielseitig wie in der Musik ist er auch im Sport. Was das Klavier in der Musik ist, ist für ihn der Tennisschläger im Sport. Er hat in Eupen und Raeren gespielt und ist jetzt Trainer im Vaalserquartier. Aber er spielt auch gerne Basketball und Tischtennis und macht Yoga.

Wer das Konzert im BRF verpasst hat, kann David Kisser, nebst anderen guten Pianisten, bei der „Pianobar“ am 4. Februar 2022 im Alten Schlachthof erleben.

Die CD ist in der Buchhandlung Idea (Gospertstraße 37) und online bei eastbelgica.be für 15 Euro erhältlich.

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