Dank Jubilar Lewandowski: Bayern stürmen mit Nagelsmann ins Achtelfinale

<p>Julian Nagelsmann umarmte nach dem Schlusspfiff Torgarant Robert Lewandowski und freute sich über sein gelungenes Stadion-Comeback.</p>
Julian Nagelsmann umarmte nach dem Schlusspfiff Torgarant Robert Lewandowski und freute sich über sein gelungenes Stadion-Comeback. | Foto: dpa

Nach seiner Gala holte sich Robert Lewandowski die verdiente Umarmung von „Rückkehrer“ Julian Nagelsmann ab, dann ließ sich der Jubilar von den begeisterten Fans feiern: Angeführt von Dreierpacker Lewandowski ist Bayern München ins Champions-League-Achtelfinale spaziert, der deutsche Rekordmeister gewann gegen Benfica Lissabon souverän mit 5:2 (2:1) und steht zum neunten Mal bereits nach dem vierten Gruppenspiel in der Runde der letzten 16.

Weltfußballer Lewandowski brachte die Bayern in seinem 100. Spiel in der Königsklasse in Führung (26.), bereitete kurz darauf den Hackentrick-Treffer von Serge Gnabry (32.) vor und schnürte später mit zwei Lupfern (61., 84.) einen Dreierpack. Der Pole erzielte gegen Benfica seine Champions-League-Tore 79 bis 81.

„Ich habe nie gedacht, dass man so viele Spiele mit so vielen Toren und Vorlagen machen kann“, sagte Lewandowski bei Amazon: „In den ersten 20 Minuten habe ich kaum den Ball bekommen. Dann ist es für einen Stürmer nicht so einfach, geduldig zu bleiben. Nach dem ersten Tor läuft es immer ein bisschen einfacher.“

Unmittelbar vor dem Pausenpfiff hatte Lewandowski die glänzende Möglichkeit auf einen weiteren Treffer, der Torjäger scheiterte aber mit einem schwach geschossenen Handelfmeter (“klar mein Fehler“) am ehemaligen Bundesliga-Torhüter Odisseas Vlachodimos. Kurz nach dem Seitenwechsel machten Leroy Sane (49.) mit einem spektakulären Volleyschuss und Lewandowski höchstselbst alles klar.

Einzige Wermutstropfen für die erneut in einigen Phasen anfälligen Münchner: Der Brasilianer Morato (38.) und Darwin Nunez (74.) fügten Bayern-Kapitän Manuel Neuer die ersten Gegentore der laufenden Champions-League-Saison zu.

<p>Der FC Bayern marschiert weiter souverän durch die Champions League.</p>
Der FC Bayern marschiert weiter souverän durch die Champions League. | Foto: dpa

Erstmals seit zwei Wochen und vier Tage vor dem Bundesliga-Spitzenspiel gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr/Sky) saß Cheftrainer Nagelsmann wieder auf der Bank. Der 34-Jährige war im Rahmen des Hinspiels in Lissabon (4:0) positiv auf COVID-19 getestet worden und verpasste in der Folge vier Begegnungen, darunter das 0:5 im DFB-Pokal bei Borussia Mönchengladbach.

„Die letzten Wochen waren zu wild, wir hatten nicht so die Kontrolle, die absolute Gier hat manchmal gefehlt. Die will ich heute sehen“, forderte der 34-Jährige vor dem Anpfiff bei Amazon.

Gegen den portugiesischen Rekordmeister rotierte Nagelsmann auf einigen Positionen. Thomas Müller saß zunächst auf der Bank, die angeschlagenen Verteidiger Lucas Hernandez (Prellung) und Niklas Süle (muskuläre Probleme) standen nicht im Kader. In der Innenverteidigung lief der 19-jährige Franzose Tanguy Nianzou erstmals für den FCB in der Königsklasse auf.

Vor 50.000 Zuschauern in der Allianz Arena entwickelte sich eine flotte Anfangsphase mit Chancen auf beiden Seiten. Während die Portugiesen, bei denen Julian Weigl geschont wurde, mit einem zurecht aberkannten Abseitstor von Lucas Verissimo (15.) haderten, scheiterten die Bayern noch bei Möglichkeiten von Gnabry (6.), Geburtstagskind Alphonso Davies (19.) und Benjamin Pavard (20.).

Wie so oft war es Lewandowski, der nach einer Traumflanke von Coman den Bann mit einem Kopfball aus kurzer Distanz brach. Nachdem Gnabry per Hacke erhöht hatte, war die teilweise wackelige Bayern-Defensive bei einer Flanke unaufmerksam. Morato setzte sich im Kopfballduell durch und ließ Neuer keine Chance.

Im Laufe des Spiels begann der Bayern-Express immer besser zu rollen, die Nagelsmann-Elf spielte sich offensiv in einen Rausch. Der vom Trainer geforderte Wille war speziell nach dem Seitenwechsel deutlich zu spüren. Sane und Lewandowski verzückten die Bayern-Anhänger mit ihren Treffern, während die Portugiesen nach einer akzeptablen ersten Spielhälfte kaum mehr eine Antwort fanden. (sid/calü)

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