Stigmatisierung droht Ungeimpfte zu radikalisieren

<p>Georges-Louis Bouchez</p>
Georges-Louis Bouchez | Foto: belga

De Croo hatte am vergangenen Freitag nach der Sitzung des Konzertierungsausschusses gesagt, die niedrige Impfquote in Brüssel sei „inakzeptabel und unhaltbar“. Dabei ging er hart mit denen ins Gericht, die sich nicht gegen das Corona-Virus impfen lassen: „Niemand hat das Recht, andere in Gefahr zu bringen“, so der Premierminister. Der wallonische Ministerpräsident Elio Di Rupo (PS) appellierte ebenfalls an das Verantwortungsbewusstsein der Ungeimpften.

Dass die Corona-Pandemie allmählich zu einer Pandemie der Ungeimpften werde, wie De Croo sagte, sei wissenschaftlich nicht korrekt, so Bouchez am Montag in der Sendung „Matin Première“ (RTBF). Der MR-Präsident wies darauf hin, dass auch geimpfte Personen noch ansteckend sein können.

Bouchez zweifelt zudem am Nutzen einer Ausweitung des Covid Safe Ticket (CST) in der Wallonie, wie es der wallonische Vize-Ministerpräsident Willy Borsus am Wochenende vorgeschlagen hatte. Laut Bouchez handelt es sich bei den sozialen Gruppen mit der geringsten Durchimpfungsrate um die Ärmsten der Gesellschaft, die am schlechtesten informiert sind – und die tangiere es nicht, wenn für einen Restuarant- oder Theaterbesuch das Covid Safe Ticket nötig sei. Deshalb setzt Bouchez lieber auf Aufklärung.

Er wies auch darauf hin, dass „wir bei der obligatorischen Impfung des Personals im Gesundheitswesen noch nicht so weit sind“. (belga/sue)

Kommentare

  • Dann sollten jene Menschen, die drohen der Stigmatisierung zu verfallen, denn auch mal anfangen zu überlegen, was schreiben und sagen.
    Und das insbesondere in den sozialen Netzwerken.

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