Impfdebatte im Parlament: Aufklärung oder Verunsicherung?

<p>Wenn es um das Impfen geht, sind die Rollen im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft klar verteilt: Vivant nimmt für sich in Anspruch, aufklären zu wollen. Die Regierung und alle anderen Fraktionen sehen darin aber einen Versuch der Verunsicherung.</p>
Wenn es um das Impfen geht, sind die Rollen im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft klar verteilt: Vivant nimmt für sich in Anspruch, aufklären zu wollen. Die Regierung und alle anderen Fraktionen sehen darin aber einen Versuch der Verunsicherung. | Foto: David Hagemann
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Kommentare

  • Was Vivant-Vordenker Meyer seit über anterthalb Jahren im ostbelgischen Verschwörungsforum OD betreibt und von dem "Ostbelgien steht auf"-Querdenker Schmitz in sämtlichen Leserforen flankiert wird, wird von Vivant als willfährigem "politischen" Helfer auf die parlamentarische Bühne gebracht.

    Ja, die Desinformations- und Verunsicherungskampagne der Pandemieleugner und Impfgegner kennt weder intellektuelle Redlichkeit noch moralische Hürden.

    Was fehlt eigentlich noch als Zutat für einen GE-Leitartikel, der diese perfide Kampagne einmal derart kritisch hinterfragt wie sonst üblich?

    Ich befürchte, die Antwort zu kennen.

  • Herr Craft und Herr Grommes, Sie sind nicht auf dem neuesten Stand. Van Gucht räumte bereits Ende August ein, dass lediglich 75 % (nicht 95%!) der COVID-Patienten ungeimpft seien, siehe GE vom 31. August 2021.

    Frau Klinkenberg, die Nebenwirkungen werden eben nicht „kontinuierlich aktualisiert und kommuniziert“, was insofern gar nicht möglich wäre, weil die schwerwiegendste Nebenwirkung (Tod) gar nicht erfasst wird. Bis heute ist Sciensano tatsächlich nicht in der Lage, mangels Kenntnis des Impfstatus aller Verstorbenen seit Beginn der Impfkampagne, eine Erklärung für die auffällige Übersterblichkeit in der Altersgruppe 65-74 Jahre just zu dem Zeitpunkt wo diese Gruppe geimpft wurde, zu geben.

    Herr Servaty, das Gegenteil von „Verunsicherung“ ist „Beschwichtigung“. Da Sie sich derart gegen Verunsicherung sträuben, betrachten Sie die „Beschwichtigung“ wohl als legitim. Und dass „wir ohne Impfungen noch nirgendwo wären“ ist aber weniger der Krankheit, als den politischen Entscheidungen geschuldet. So ist z.B. die Covid-Mortalität in Indien, dem Ursprungsland der Delta-Variante mit einer Impfquote von nur 12% weit geringer als in den Impfvorreitern USA, UK und Israel.

    https://ourworldindata.org/explorers/coronavirus-data-explorer?zoomToSel...

  • Und wieder will uns Herr Schmitz weismachen, weniger Impfungen würden mit weniger Todesfällen einhergehen:

    " So ist z.B. die Covid-Mortalität in Indien, dem Ursprungsland der Delta-Variante mit einer Impfquote von nur 12% weit geringer als in den Impfvorreitern USA, UK und Israel."

    Genau das Gegenteil ist der Fall! Weniger Impfungen = mehr Todesfälle.

    Zur Erklärung:
    1. Indien hat laut einer Studie vom Juli 2021 insgesamt 1,3 bis 4,7 MILLIONEN Corona-Tote (und nicht 440.000 wie offiziell angegeben), selbst der kleinste Wert ist trauriger absoluter Weltrekord!

    2. Eine am vergangenen Freitag von der amerikansichen Gesundheitsbeh¨örde CDC vorgestellte Studie hat herausgefunden, dass Ungeimpfte ein 11-fach höheres Risiko haben, an einer Covid-19-Erkrankung zu sterben!

  • Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass uns verantwortungsbewusste, der Gesundheitsvorsorge und dem Gemeinwohl verpflichtete VirologInnen, EpidemiologInnen, ÄrztInnen, PflegerInnen, WissenschaftlerInnen und PolitikerInnen, die deren Expertise bei ihren Entscheidungen berücksichtigt haben, durch die Pandemie geführt haben.

    Nicht auszudenken, wäre man den Wodargs, Bhakdis, Meyers oder - ja es klingt lächerlich - Schmitz gefolgt. Die Opferzahlen und die gesamtgesellschaftlichen Schäden wären um ein Vielfaches höher ausgefallen.

    Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie wurden zu fast jedem Zeitpunkt in den vergangenen anderthalb Jahren, von einer großen Mehrheit der Bevölkerung getragen, auch wenn manches weniger logisch, ungerecht oder widersprüchlich erschien.
    Letztlich ging es darum, die ungehinderte Verbreitung eines unbekanntes Virus zu verhindern, Menschenleben zu retten und gesellschaftliche Schäden in Grenzen zu halten.

    Die Querdenker um Meyer und Schmitz haben von Beginn der Pandemie an, ALLE Maßnahmen zu deren Eindämmung mit allen Mitteln, vor allem aber mit Falschinformationen, Panikmache und Verunsicherung der Bevölkerung bekämpft. Bisweilen wurde die Pandemie auch einfach nur geleugnet.

    Mehrfach täglich wurde die Kampagne in den sozialen Netzwerken und Foren mit z.T. hanebüchenen „Argumenten“, logischen Trugschlüssen, Rosinenpickerei und Verschwörungsmythen unter Rückgriff auf Pseudoexperten und fragwürdigen Internetseiten bis zur Besessenheit der Protagonisten zwanghaft gespeist.

    Mag sein, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung diese gesellschaftsschädigenden und die Gesundheit, ja das Leben von Menschen gefährdende Propaganda abdeckt.

    Die Betreiber von Internetforen werden sich zukünftig zwangsläufig mehr als bisher mit der Frage zu beschäftigen habe, wie es um ihre Verantwortung hierbei steht.
    Selbstverständlich steht es jedem frei, seine Meinung (im Rahmen verfassungsmäßiger und gesetzlicher Grenzen) zu äußern. Ob diese Meinung - zumal, wenn sie wie zum Thema Corona, in eine krankhafte, gesellschaftsschädigende Kampagne mündet - jedoch auch veröffentlicht werden muss, steht auf einem anderen Blatt.

    Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Wenn sie dazu missbraucht wird, Menschen zu desinformieren, zu manipulieren und zu verunsichern und der Gesellschaft Schaden zuzufügen, verliert sie das Attribut, schützenswert zu sein.

  • Sehr geehrter Herr Hezel,

    Der Ehrlichkeit halber muss doch erwähnt werden, dass die von Ihnen erwähnte Studie sich auf den Zeitraum 4. April 2021 bis 20. Juli 2021 beschränkt. Während dieses Zeitraums stieg einerseits die Impfquote und andererseits fiel die Sterberate sehr stark. Wenn wir nun den Zeitraum bis 13. September ausweiten, sieht die Sache völlig anders aus. Ich habe mal Israel und Indien dazu genommen.

    USA, Indien und Israel: 4.4. bis 20.7.2021:

    https://ourworldindata.org/explorers/coronavirus-data-explorer?zoomToSel...

    USA, Indien und Israel: 4.4 bis 13.9.2021:

    https://ourworldindata.org/explorers/coronavirus-data-explorer?zoomToSel...

    https://www.cdc.gov/mmwr/volumes/70/wr/mm7037e1.htm?s_cid=mm7037e1_w

    Leider fügen Sie Ihre Quelle nicht bei, gemäß derer in Indien 1,4 bis 4,7 Millionen Menschen an/mit Corona gestorben seien. Meine diesbezüglichen Quellen waren JHU und ourworldindata.org.

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