Zweiklassengesellschaft entlang der Impflinie?

<p>Dank einer hohen Impfquote bleibt die Situation in belgischen Krankenhäusern unter Kontrolle. Damit fällt die Begründung für Eingriffe in die Grundrechte der Bürger, aller Bürger.</p>
Dank einer hohen Impfquote bleibt die Situation in belgischen Krankenhäusern unter Kontrolle. Damit fällt die Begründung für Eingriffe in die Grundrechte der Bürger, aller Bürger. | Foto: dpa

Die Dänen gelten nicht als gesundheitspolitische Hasardeure. Anders als die Schweden, die bei vielen Menschen in unseren Breitengraden seit Ausbruch der Pandemie einiges an Kredit verloren haben.

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Kommentare

  • Sehr geehrter Herr Schröder,

    Sie schreiben, dass die Schweden gegenüber den Dänen „einiges an Kredit verloren“ hätten. Dieser Vertrauensverlust, so glaube ich, hat vor allen Dingen mit einer einseitigen Berichterstattung zu tun. Wenn man sich die Zahlen der beiden Länder nämlich etwas genauer anschaut, entsteht ein differenzierteres Bild.

    Impfquote: Bis Ende April (Juni) lagen beide Länder etwa gleich auf, dann gingen die Kurven bis heute auseinander.

    Inzidenz: Zwischen Februar und Mai wies Schweden eine deutlich höhere Inzidenz als Dänemark auf, im Sommer war die Inzidenz in Dänemark wieder deutlich höher als in Schweden.

    Krankenhausbelegung (inkl. Intensiv): Von Anfang Februar bis Ende Juni befinden sich deutlich mehr COVID-Patienten in Schweden in den Krankenhäusern.

    Corona-Tote: Die Verläufe der Kurven entsprechen denjenigen der Krankenhausbelegung. Ab Anfang Juli verzeichnen beide Länder gleich niedrige COVID-Sterbezahlen.

    Übersterblichkeit: Ab Mitte April, und insbesondere ab Juni, wo Dänemark mehr impft als Schweden, steigt die Übersterblichkeit in Dänemark gegenüber der von Schweden stark an, und erreicht in Dänemark in etwa den Wert während der zweiten Welle, also noch vor der Impfung.

    https://ourworldindata.org/explorers/coronavirus-data-explorer?zoomToSel...

    Fazit: Während der Zeit, in der Dänemark mehr geimpft hat als Schweden, hat Dänemark eine deutlich höhere Übersterblichkeit zu beklagen. Diese kann nun nicht mit Corona-Toten begründet werden, weil die Corona-Sterberaten in fraglichem Zeitfenster in beiden Ländern quasi gleich sind. Wenn ich mir jetzt die Logik eines Herrn Van Gucht zu Eigen machen würde, könnte ich mit Fug und Recht aus den Zahlen ableiten, dass es in Dänemark deutlich mehr Impftote gegeben haben muss, als in Schweden, und dass die Anzahl der Impftoten in etwa diejenige der Corona-Toten in der zweiten Welle in Dänemark erreicht hat. Also fordert auch die geimpfte, genau wie die natürliche Immunisierung ihren (hohen) Preis. Um die Frage zu beantworten, welcher Preis nun höher war bzw. ist, müssen alle Daten ehrlich analysiert werden. Allerdings muss hierzu unbedingt der Impfstatus aller Verstorbenen genauso akribisch erfasst werden, wie der Corona-Infektionsstatus.

    Übrigens ergibt der Vergleich Brüssel versus Flandern punkto Impfung und Übersterblichkeit ein ähnliches Ergebnis.

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