Der zweite Anzug besteht den Test: Teufel schlagen Belarus

<p>Dennis Praet (links) brachte Belgien nach einer halben Stunde in Front und damit die nächsten drei Punkte ein.</p>
Dennis Praet (links) brachte Belgien nach einer halben Stunde in Front und damit die nächsten drei Punkte ein. | Fotos: belga

Der zweite Anzug hat seinen Test bestanden, wenn auch keinesfalls mit einer 10/10. In Abwesenheit fast der gesamten A-Elf bekamen einige Nationalspieler aus den hinteren Reihen ihre Chance. Am auffälligsten zeigte sich das im Tor, wo Koen Casteels zwischen den Pfosten stand. Der 29-jährige Ex-Genker, der beim VfL Wolfsburg eine starke Leistung nach der anderen zeigt, muss bei den Teufeln eigentlich Courtois und Mignolet den Vortritt lassen. Nun lief er zum erst zweiten Mal für Belgien auf – sein Debüt in der Nations League gegen Island lag am Mittwoch exakt ein Jahr zurück.

Belarus 0:1 Belgien

Im Vergleich zum Montagsspiel gegen Tschechien (3:0) rückten zudem Dodi Lukebakio, Dennis Praet, Michy Batshuayi, Dedryck Boyata, Alexis Saelemaekers und Leandro Trossard in die Startelf. „Dodi befindet sich in starker Form, der Platz wird ihm gut passen. Auch Dennis Praet ist gut unterwegs“, hatte Nationaltrainer Roberto Martinez zwei seiner neuen Anfangskräfte im Vorfeld gelobt.

<p>Alderweireld und Tielemans im Kampf um den Ball gegen Skavysh</p>
Alderweireld und Tielemans im Kampf um den Ball gegen Skavysh | Foto: Photo News

Fast hätte es nach gerade einmal zweieinhalb Minuten schon geklingelt, doch Belarus´ Torwart Chernik schmiss sich in Batshuayi´s Schuss. Und auch Casteels zeigte sich auf dem Platz im russischen Kazan, wo das Spiel aufgrund der politischen Unruhen in Belarus stattfand, im Gegenangriff hellwach. In der Folge schnürten Trossard und Co. den Gegner in dessen eigener Hälfte ein, ohne jedoch zu gefährlichen Szenen zu kommen. Zeitweise wollten sie das Tor zu schön erzielen und verrannten sich in ihren anspruchsvollen Angriffen. Batshuayi vergab die nächste Chance aus kurzer Distanz. So stand es nach 20 Minuten weiterhin 0:0. Vor einem halben Jahr waren im Hinspiel zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Treffer gefallen, sechs weitere sollten folgen – es war ein Debakel mit Signalwirkung, das den belarussischen Verband zum Handeln zwang. Mittlerweile sitzt nicht mehr Mikhail Markhel auf der Bank, sondern Georgi Kondratjev, und auch zehn der damals zum Einsatz gekommenden 16 Spieler wurden seitdem nicht mehr in den Kader berufen.

<p>Praet (rechts) und Saelemaekers jubeln über den Führungstreffer.</p>
Praet (rechts) und Saelemaekers jubeln über den Führungstreffer. | Foto: belga

Die rundum erneuerte belarussische Mannschaft stellte die Räume vor dem eigenen Strafraum gut zu und versuchte, mit überfallartigen Kontern Nadelstiche zu setzen. So hatten sie in den vergangenen Tagen Tschechien (0:1) und Wales (2:3) das Leben schwer gemacht. Doch als nach einem Lattenknaller von Boyata Batshuayi zum Abstauber zur Stelle war, half ihnen nur noch die Fahne des Linienrichters: „Batsman“ hatte im Abseits gestanden (31.). Nur zwei Minuten später jubelte Belgien dann doch: Dennis Praet stand am Ende eines schönen (und diesmal erfolgreichen) Zusammenspiels auf engem Raum und netzte ein, 1:0 (33.). Casteels hielt die Pausenführung im Gegenzug fest.

Während sich Eden Hazard an der Seitenlinie aufwärmte, taten sich seine Kollegen auf dem Platz zu Beginn des zweiten Durchgangs weiter schwer, mit Tempo auf das 2:0 zu gehen. Lukebakio vergab die gefährlichste Chance leichtfertig. Nach einer Stunde brachte Martinez seinen etatmäßigen Kapitän – am Mittwoch trug Alderweireld die Binde – dann für Trossard. Doch auch mit Hazard schafften es die Teufel nicht, der zweiten Halbzeit etwas Spektakel einzuflößen. Selbst nicht per Freistoß, den Chernik entschärfte.

<p>Hazard (links) kam nach einer Stunde.</p>
Hazard (links) kam nach einer Stunde.

Auf dem Weg nach Katar könnten die Roten Teufel in einem Monat nun ihr Ticket ohne direkte Beteiligung lösen. Während sie im Halbfinale der Nations League auf Frankreich treffen, müssen die Verfolger aus Tschechien und Wales in der WM-Quali ran. Je nach Resultate hätte Belgien die Quali sicher.

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