Erfolgreiches Comeback am Schachbrett für Maximilian und Anastasia Ahn

<p>Erfolgreiches Comeback am Schachbrett für Maximilian und Anastasia Ahn</p>
Illustration: belga

Für Beide war es nach rund anderthalb Jahren Turnier-Abstinenz ein Wiedersehen mit dem Schachsport am Brett. Dass da für die beiden Mitglieder des KSK Rochade Eupen-Kelmis nicht auf Anhieb alles klappte, war nicht überraschend. Ferner hatten beide zum Auftakt kein leichtes Programm und auch im gesamten Turnierverlauf bei der Farbverteilung kein Glück. In den ersten acht Runden mussten die beiden Jugendlichen aus dem SVDB Leistungszentrum fünf Partien mit den schwarzen Steinen bestreiten. Das ist auf diesem internationalen Niveau, wo sich täglich intensiv auf den nächsten Gegner vorbereitet wird, nicht gerade vorteilhaft. Normalerweise versucht der Weißspieler dank seines Anzugs, den Gegner unmittelbar unter Druck zu setzen und die Initiative an sich zu reißen.

Sowohl Anastasia als auch ihr Bruder Maximilian starteten mit einem Sieg in drei Spielen ins Turnier. Hierbei konnte Anastasia ihren zweiten schwedischen Gegner besiegen und musste sich in Runde drei gegen einen stark aufspielenden Jungen aus Slowenien geschlagen geben. Eine Besonderheit der EU Meisterschaft ist, dass Jungs und Mädchen im selben Turnier antreten. Anastasia spielte bis zur siebten Runde ausschließlich gegen Jungs. Insgesamt waren bei der 18. Auflage Spieler aus 18 Nationen vertreten. Maximilian verlor seine Auftaktpartie gegen einen deutlich höher klassierten Spieler aus Deutschland. Obschon die Eröffnung nicht glatt lief, hätte er zwischendurch sogar Vorteil haben können. Am Ende fand er leider bei einem Doppelangriff des Gegners nicht die richtige Verteidigung. Seine beiden nächsten Partien endeten gegen einen Österreicher und gegen ein deutsches Jugendtalent jeweils Remis. In der vierten Runde konnten die beiden Hergenrather ihre Gegner aus Bulgarien besiegen. Besonders Anastasia zeigte hier ihr ganzes Können! In der nächsten Runde wurden dann jedoch beide bereits aus der Eröffnung heraus überspielt und fanden später nicht mehr die richtigen Verteidigungszüge.

In der sechsten Runde verlor Anastasia mit den schwarzen Figuren spielend aus guter Stellung unnötig eine Figur und später auch die Partie. Insgesamt agierte sie mit Schwarz gegen Ihre stärkeren Gegner glücklos und konnte keine Punkte erzielen. Dafür spielte sie mit Weiß offensiv und konnte ihre Gegner immer wieder vor unlösbaren Problemen stellen und alle Partien gewinnen.

Maximilian erwischte am fünften Spieltag einen schlechten Start, machte für ihn ungewohnte Fehler und verlor sang und klanglos. Er erholte sich aber sehr schnell und bezwang in seiner sechsten Partie, einem sehenswerten Endspiel, seine Gegnerin aus Dänemark. In Runde sieben schaffte er die Überraschung, einen mit über 400 Elopunkten höheren Spieler dank seiner taktischen Fähigkeiten zu besiegen. Erstaunlicherweise war dies auch seine kürzeste Partie, mit gut einer Stunde Spielzeit. Tags zuvor hatte er über vier Stunden für seinen Sieg kämpfen müssen. Er lag nunmehr mit vier Siegen aus vier Partien zum ersten Mal in den Top 10 im Klassement!

Leider gingen für die beiden die Partien der achten Runde nach spannendem Verlauf und Kampf verloren. Hierbei spielte Anastasia sehr aggressiv. Sie wollte unbedingt ihre letzte Schwarzpartie gewinnen. Maximilian unterlief in der Zeitnotphase ein Fehler, in dem er eine Bauerngabel übersah. Die letzte Runde konnten beide gegen nominell leicht bessere Gegner, allerdings mit Weiß spielend, siegreich gestalten und ihre vor dem Turnier gesteckten Ziele – bessere Platzierung als ihre Startnummer sowie ein Eloplus – erreichen!

Coach Martin Ahn zeigte sich besonders beeindruckt über den geteilten achten Platz und den höchsten Elogewinn, plus 94 Punkte aller Teilnehmer in der U12 Klasse, von Sohn Maximilian. Aber auch der geteilte 16. Platz (fünftes Mädchen) und der Elozuwachs von 44 Punkten von Anastasia können sich sehen lassen. Des Weiteren dürfen die Geschwister Ahn im nächsten Jahr, sofern sie sich qualifizieren, nochmals in der gleichen Altersklasse für Belgien antreten. (red/tf)

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