Neben zahlreichen ostbelgischen Künstlern wird auch eine überregionale Band bei diesem Benefizkonzert erwartet: Girls in Hawaii mit dem Ketteniser Bassisten Daniel Offermann wird am Sonntag den Schlusspunkt unter diese drei Tage setzen.
„Der vollständige Erlös wird dem Vinzenzverein zugute kommen, der in Absprache mit dem ÖSHZ direkt und unbürokratisch dort Hilfe leisten wird, wo die Not am größten ist“, betont Marc Bontemps, eine der Triebfedern hinter der Idee. Gemeinsam mit Manfred Baumsteiger (Euregio Saxophone Orchestra) hatte er Ende Juli zu einer ersten Versammlung eingeladen.
„Er war der dritte Musikerfreund gewesen, der mich darauf angesprochen hatte, dass wir etwas organisieren sollen. Dann haben wir das Ganze in die Hand genommen“, erzählt der 62-jährige Musiker der Formation Les Copains d’Abord, wie spontan es zu „Musik hilft“ gekommen ist.
Ein kleiner Kreis von sechs Personen traf sich drei Tage später am 29. Juli erstmals und prüfte das Projekt im Hinblick auf seine Machbarkeit hin. Der Enthusiasmus und die Überzeugung, etwas für die Opfer tun zu können und zu wollen, waren zu diesem Zeitpunkt größer als die Zweifel, dass die Zeit möglicherweise nicht reichen könnte. Seitdem wird mit Hochdruck an der Umsetzung gearbeitet: „Die Organisation ist relativ einfach, weil wir überall offene Türen einrennen. Wir sind absolut überwältigt. Dass man praktisch nur positive Antworten bekommt, macht es schon einfach, aber dennoch ist natürlich an allen Ecken und Enden Eile geboten“, freut sich Bontemps über die überragende Resonanz sowohl auf Seiten der Künstler als auch auf Seiten der Menschen, die „Musik hilft“ unterstützen: sei es, indem sie persönlich mitanpacken oder finanziell aktiv werden.
Rund 300 Personen werden an diesem Wochenende im Einsatz sein, um einen reibungslosen Verlauf sicherzustellen. Sportvereine, Serviceclubs, Karnevalsvereinigungen und Jugendgruppen haben sich schon bereit erklärt, an den Tagen mitzumischen. Freiwillige werden aber nach wie vor gesucht. „Alle angefragten Musiker haben zugestimmt, insofern sie nicht verhindert waren. Manche haben sich von sich aus gemeldet, weil sie unbedingt dabei sein wollten“, so Bontemps. Der Musiker hat bei der Überschwemmung selbst 16 Gitarren in den Fluten verloren.
Am Montag gab das Eupener Gemeindekollegium grünes Licht. Offizieller Veranstalter ist der Rat für Stadtmarketing, aber auch Chudoscnik Sunergia sitzt mit im Boot der Ausrichter, sodass erfahrene Veranstaltungsmanager mit an Bord sind. Als Ort war zunächst der Scheiblerplatz in der Unterstadt ins Auge gefasst worden, doch musste diese Idee aus Sicherheitsgründen verworfen werden. „Die AS erleichtert uns diese Ausrichtung ungemein, da Wasser, Strom, Toiletten und ein Backstagebereich vorhanden sind“, weiß der Organisator die Vorteile des Standortes und die Gastfreundschaft des Fußball-Erstdivisionärs zu schätzen. Er ergänzt: „Der Veranstaltungsort ist aber auch vor dem Hintergrund ideal, weil er die verschiedenen Stadtteile verbindet, da ja auch die Oberstadt und Nispert von den Unwettern betroffen waren.“
Rund 1.500 Zuschauer werden in Einklang mit den Coronabedingungen an jedem Tag zugelassen. Dabei wird das Covid Safe Ticket ausschlaggebend sein. Mit diesem kann eine Person nachweisen, dass sie seit mindestens zwei Wochen vollständig geimpft ist, dass sie kürzlich negativ getestet wurde oder dass sie sich in den letzten sechs Monaten mit dem Coronavirus infiziert hat. Vor der Bühne wird es Stuhlreihen geben, dahinter Tische mit Stühlen. Ein großflächiges Zelt wird vor möglichem Regen schützen.
Das Programm (siehe anbei) ist ungemein vielfältig und wird für jeden Musikgeschmack zweifelsohne etwas bieten. „Wir bieten alles auf, was Rang und Namen hat“, weist Bontemps auf die musikalische Qualität hin. Der Freitag wird eher ein jüngeres Publikum ansprechen, der Sonntag ist als Familientag mit Hüpfburg und Kinderschminken ausgerichtet.
Die Eintrittspreise (ab 14 Jahre) wurden bewusst demokratisch gehalten: Für jeden Tag werden 20 Euro aufgerufen (Freitag zehn Euro). Schirmherr wird Ministerpräsident Oliver Paasch sein.
Da sich auch viele Unternehmen hinter das Projekt stellen, geht Marc Bontemps davon aus, dass am Ende ein bedeutender Betrag in Richtung Vinzenzverein fließen kann. „Egal, was dabei heraus kommt, es wird nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein, doch wünschen wir uns, dass wir einigen Menschen in der Not entscheidend unter die Arme greifen können, damit sie wieder auf die Beine kommen.“
Vorläufiger Zeitplan
18 Uhr: DJs
19 Uhr: Luca Johnen
20 Uhr: Vapour Eyes
21 Uhr: The Vult
18 Uhr: Crazy Mama
19 Uhr: Seisiun
20 Uhr: Shabby Chic’s
21 Uhr: Annick Hermann Trio – Tribute to Adele
22 Uhr: Les Copains d’abord
10 Uhr: Euregio Saxophone Orchestra
11 Uhr: Matineekonzerte ostbelgischer Harmonien
14 Uhr: Eupen Big Band
15 Uhr: Waiting for the Winter
16 Uhr: From Dave with Glove
17 Uhr: Fred Straet
18 Uhr: Hugh Featherstone
19 Uhr: Jacques Stotzem
20 Uhr: Yves Paquet
21 Uhr: Girls in Hawaii
ab Mittwoch nächster Woche im Vorverkauf bei
GrenzEcho, Tourist Info, Chudoscnik Sunergia, Bunter Shop, Ternell’s (alle Eupen) sowie im GrenzEcho (St.Vith)
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