Bronze im Marathon: Bashir Abdi beschert Belgien die siebte Medaille

<p>Sicherte sich im Marathon Bronze: Bashir Abdi.</p>
Sicherte sich im Marathon Bronze: Bashir Abdi. | Foto: afp

Bashir Abdi, der in Somalias Hauptstadt Mogadishu geboren wurde, konnte die 42,195 Kilometer lange Strecke in 2:10:00 Stunden abspulen. Nur Abdi Nageeye (2:09:58) aus den Niederlanden und der Kenianer Eliud Kipchoge (2:08:38) waren schneller.

Weltrekordler Kipchoge hat damit als dritter Leichtathlet in der Olympia-Geschichte zum zweiten Mal Gold im Marathon gewonnen. Der 36 Jahre alte Läufer siegte im olympischen Außenposten Sapporo übrigens noch deutlicher als vor fünf Jahren in Rio, als sein Vorsprung 1:10 Minuten betragen hatte. Vor ihm hatten der Äthiopier Bikila (1960 und 1964) und Cierpinski für die DDR (1976 und 1980) den Doppelerfolg geschafft.

Kipchoge hatte bei Kilometer 30 attackiert, schnell eine halbe Minute Vorsprung herausgelaufen und damit frühzeitig für die Entscheidung gesorgt. Scheinbar spielerisch leicht lief er vor zahlreichen Zuschauern in der letzten halben Rennstunde Richtung Ziel. „Ich wollte eine Lücke schaffen, um der Welt zu zeigen, dass dies ein schönes Rennen ist“, erläuterte er seine Taktik. Seinem Sieg maß Kipchoge, der auch „der Philosoph“ genannt wird, eine große Bedeutung zu. „Ich wollte zeigen, dass wir Hoffnung für die Zukunft haben“, sagte er. Dass die Tokio-Spiele trotz der Gefahren der Corona-Pandemie ausgetragen wurden, sei ein Zeichen: „Wir sind auf dem richtigen Weg zu einem normalen Leben.“ Für den Superstar der Langstrecke war es die vierte Olympia-Medaille, die erste hatte er als Teenager 2004 in Athen mit Bronze über 5.000 m gewonnen.

<p>Laufstar Eliud Kipchoge - hier im Duell mit Abdi Nageeye (rechts) Bashir Abdi (links) - hat als dritter Leichtathlet in der Olympia-Geschichte zum zweiten Mal Gold im Marathon gewonnen.</p>
Laufstar Eliud Kipchoge - hier im Duell mit Abdi Nageeye (rechts) Bashir Abdi (links) - hat als dritter Leichtathlet in der Olympia-Geschichte zum zweiten Mal Gold im Marathon gewonnen. | Foto: afp

Den Marathon-Weltrekord hatte Kipchoge 2018 in Berlin mit 2:01:39 Stunden erobert. Ein Jahr später gelang ihm bei seinem zweiten „Laborversuch“ in Wien der erste Marathon unter zwei Stunden, die mit wechselnden Schrittmachern erzielte Zeit von 1:59:40 Stunden gilt allerdings nicht als Weltrekord. Ein Jahr zuvor war Kipchoge in Imola mit einem ersten Versuch gescheitert.

Zweitbester Belgier wurde am Sonntag in Sapporo Koen Naert. Der 31-jährige Flame lief in 2:12:13 Stunden ebenfalls einen hervorragenden Marathon und wurde am Ende Zehnter. Der aus Tongern stammende Dieter Kersten (24) landete nach 2:22:06 Stunden derweil auf Platz 59.

Durch den Erfolg von Bashir Abdi hat die belgische Delegation ihre Ausbeute in Tokio auf sieben Medaillen ausbauen können. Zuvor hatten bereits die Leichtathletin Nafi Thiam (Siebenkampf), die Turnerin Nina Derwael (Stufenbarren) und die Red Lions Gold geholt. Radprofi Wout van Aert gewann derweil Silber im Straßenrennen, der Judoka Matthias Casse holte Bronze in der Klasse bis 81 kg. Bronze konnten auch die Springreiter Pieter Devos, Jérôme Guery und Grégory Wathelet erreichen. (belga/sid/calü)

<p>Koen Naert lief auf Sonntag auf Rang zehn.</p>
Koen Naert lief auf Sonntag auf Rang zehn. | Foto: afp

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment