Zweites Gold: Red Lions schlagen Australien im Hockeyfinale

<p>Die Red Lions holen Gold.</p>
Die Red Lions holen Gold. | Foto: belga

Nach der 2:4-Niederlage gegen Argentinien im Olympia-Finale von Rio 2016, dem Weltmeistertitel 2018, der Europameisterschaft 2019 und dem Triumph in der Pro League 2021 blieb den Red Lions nur noch eine Rechnung offen. Und die beglichen sie am Donnerstagmittag mit dem Olympiagold.

Australien 2:3 (1:1) Belgien

<p>Cédric Charlier versucht sich am Führungstreffer.</p>
Cédric Charlier versucht sich am Führungstreffer. | Foto: belga

Im Spiel der beiden besten Mannschaften der Welt – Australien führt die Weltrangliste vor Belgien an – verzeichneten die Red Lions ihre ersten Torschüsse durch Sébastien Dockier und Antoine Kina. Doch noch standen die Torhüter auf beiden Seiten sicher – 0:0 nach dem ersten Viertel. Docker scheiterte zu Beginn des zweiten Viertels nach schönem Angriff am australischen Torwart Andrew Charter. Alexander Hendrickx bemühte sich ebenfalls, seinen 15. Turniertreffer zu erzielen, er vergab allerdings zwei Chancen per Strafecke. Auch zur Halbzeitpause war im Oi Hockey Stadium von Tokio noch kein Tor gefallen.

<p>John-John Dohmen gegen Australiens Daniel James Beale</p>
John-John Dohmen gegen Australiens Daniel James Beale | Foto: belga

„Ich glaube nicht, dass zwischen den beiden Mannscaften ein großer Unterschied besteht. In diesem Spiel werden die Details über den Ausgang entscheiden“, hatte Nationaltrainer Shane McLeod vor dem Anpfiff gesagt. Für den Neuseeländer war es nach sechs Jahre das letzte Spiel als Coach der Red Lions, bevor er ein Sabbatjahr einlegt. Fun Fact: Sein Gegenüber, der Australier Colin Batch, war von 2010 bis 2012 Trainer der belgischen Nationalmannschaft und führte sie bei den Olympischen Spielen in London 2012 auf Rang fünf. Als Spieler krönte sich Batch mit Australien zum Weltmeister.

<p>Spektakel nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Himmel</p>
Spektakel nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Himmel | Foto: belga

Großer Jubel dann zu Beginn des dritten Viertels: Florent Van Aubel stand goldrichtig, umkurvte Torwart Charter und schob den Ball zum 1:0 ein. Dank eines Pfostentreffers der Australier und später einer starken Parade von Lions-Torwart Vincent Vanasch gegen Ende des Viertels hielt die Führung weiter Bestand.

<p>Florent Van Aubel umkurvt den australischen Torwart und erzielt das 1:0.</p>
Florent Van Aubel umkurvt den australischen Torwart und erzielt das 1:0. | Foto: belga

„Die wichtigsten 15 Minuten ihrer Karriere“ – so kündigten die Reporter auf La Une das letzte Viertel an. Doch Tom Wickham nutzte eine etwas chaotische Situation im belgischen Strafraum und glich 13 Minuten vor dem Ende zum 1:1 aus. Und dabei blieb es bei aller Spannung bis zum Ende: Der neue Olympiasieger musste im Shoot-Out gefunden werden.

<p>Florent Van Aubel (Mitte) schoss die Hockeyherren zu Olympiagold.</p>
Florent Van Aubel (Mitte) schoss die Hockeyherren zu Olympiagold. | Foto: belga

Vincent Vanasch entschärfte gleich den ersten Versuch des australischen Superstars Blake Govers. Van Aubel verwandelte und brachte Belgien den Vorteil. In der Folge trafen beide Schützen (für Belgien Arthur De Sloover), doch dann versprang jeweils Felix Denayer und Simmonds der Ball. Alexander Hendrickx, der Torjäger vom Dienst, wurde zuerst vom Torwart gefoult, schoss den Strafball dann aber ins Netz: 3:2 für Belgien vor den letzten beiden Schüssen. Jake Whetton vergab seinen Versuch, doch wurde die Situation aufgrund eines möglichen Torwartfouls nochmal lange gecheckt – im Endeffekt zugunsten der Australier, die einen neuen Versuch bekamen. Doch auch den vergaben sie: Die Red Lions gewinnen einen wahren Thriller und holen Gold.

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