Umdenken nimmt Formen an

<p>In der Zwischenzeit, sprich: im Nachgang zur Pandemie, gelten neue Kriterien als maßgebend, hierunter das verfügbare Raumangebot, die Luftigkeit und Helligkeit oder die Lage im Erdgeschoss mitsamt Garten.</p>
In der Zwischenzeit, sprich: im Nachgang zur Pandemie, gelten neue Kriterien als maßgebend, hierunter das verfügbare Raumangebot, die Luftigkeit und Helligkeit oder die Lage im Erdgeschoss mitsamt Garten. | Fotos: nms / nemo.presse / fotolia

Im Gegenteil: Die Zukunftsängste waren, wie in anderen Branchen, durchaus groß. Weshalb zum Re-Start die Liste der Fragen deutlich länger war als die Reihe der Antworten. Doch schon bald zog am Horizont ein unverkennbarer Silberstreif auf. Gerade mit Blick auf die „eigene“ Immobilie hatte Corona recht unerwartet ein Umdenken ausgelöst.

Ohne Balkon läuft wenig bis gar nichts

Vor allem das verordnete „Home Office“ hatte die Wertschätzung der eigenen vier Wände in ein anderes Licht gerückt. Da nahezu ein jeder spürbar mehr Zeit „at home“ verbringen musste, kam dem verfügbaren Raum(angebot) innen wie außen eine gestiegene Bedeutung zu. Denn seinem Job zwischen Kinderlärm und Küchenzeile in einer Zwei-Zimmer-Wohnung über Wochen nachgehen zu müssen… - das verstärkte ungewollt den Wunsch nach angemessene(re)m Wohnraum.

Nur… Woher nehmen und nicht stehlen?!? Jedenfalls sind die Ansprüche deutlich gestiegen. Ohne Garten beim Haus oder ohne Terrasse respektive Balkon beim Appartement läuft wenig bis gar nichts. Wenngleich in Ostbelgien eine solche Ausstattung seit langen Jahren durchweg Standard war.

Dennoch gibt es auch hier im Kaufverhalten durchaus Veränderungen. Etwa bei den individuellen Optionen, nach denen in einer Residenz das Erdgeschoss mit Garten heute weit oben auf der Prioritätenliste steht, wogegen früher durchweg die Obergeschosse schneller Abnehmer fanden.

Auch alleinstehende Häuser sind gefragter denn je, selbst wenn der „Villentyp“ der siebziger / achtziger Jahre (oftmals in der Eifel anzutreffen) zwischenzeitlich ein wenig „démodé“ daherkam.

Hintergrund: Verschiebung bei Prioritäten

Die Kriterien beim Kauf eines Hauses oder einer Wohnung haben sich in den vergangenen zwölf Monaten spürbar gewandelt. So steht mittlerweile an erster Stelle die Qualität des Ausblicks, heißt: möglichst auf ein begrüntes oder zumindest ungestörtes Umfeld. Es folgt die Größe und Gestaltung des Außenraums, konkret: angemessene Grünflächen und mehr als nur ein so genannter Garten in der Größe eines Esszimmertisches. Auf jeden Fall sollten es, bei Wohnungen, wenigstens zwei Zimmer in angemessener Größe sein, zuzüglich Stauraum, der bis dato in vielen Appartements recht knapp bemessen war. Jedoch geht der Trend in der Zwischenzeit vielerorts hin zum dritten Zimmer, nachdem viele Bewohner in den vergangenen Monaten beim Home Office unter der beständigen Enge gelitten haben. Ansonsten sollten die Innenräume modulierbar sein, also ein Schlafzimmer gegebenenfalls als Büro Verwendung finden können. Wichtig ist heute - gerade bei Appartements - die Luftigkeit und Helligkeit der Räume, um zu verhindern, dass einem irgendwann die Decke auf den Kopf fällt. Erst hiernach folgt die Vielfalt im Geschäftsangebot in Reichweite.

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