Mark Selbys erlösende vierte Snooker-Krönung: „Er ist wie Granit“

<p>Stolz präsentiert Mark Selby seine Weltmeistertrophäe.</p>
Stolz präsentiert Mark Selby seine Weltmeistertrophäe. | Foto: Photo News

Mark Selby schloss seine freudige Tochter in die Arme, dann bekam er in Anwesenheit von Snooker-Boss Barry Hearn den silbernen Weltmeisterpokal überreicht. Stolz präsentierte er vor 990 Fans die Trophäe, als das Konfetti von der Decke des bis auf den letzten Platz gefüllten Crucible Theatre kam.

„Das ist unglaublich. Es ist ein hartes Turnier, du musst immer alles geben. Als ich das erste Mal gewann, war es ein Traum - es ist immer noch ein Traum“, sagte der 37 Jahre alte Engländer, nachdem er im Endspiel seinen Landsmann Shaun Murphy mit 18:15 besiegt hatte.

Nach 2014, 2016 und 2017 hat Selby nun wieder den Thron erobert. „Vor ein paar Jahren hatte ich dunkle Tage. Meine Familie weiß, was ich durchgemacht habe“, sagte „The Jester from Leicester“ („Der Spaßvogel von Leicester“) am späten Montagabend. Sportliche Tiefpunkte machte er in den vergangenen 17 Tagen vergessen, mit einer dominanten Turnier-Performance schlug er in Mark Williams (Wales), Stuart Bingham (England) und Murphy gleich drei Ex-Weltmeister nacheinander.

Der WM-Zweite gratulierte herzlich und voller Anerkennung. „Er ist wie Granit. Unglücklicherweise kenne ich ihn, seit wir neun Jahre alt sind. Ich habe gut angefangen, aber dann hat er den harten Modus eingeschaltet“, lobte Murphy, der seinen ersten und bislang einzigen WM-Titel im Jahr 2005 geholt hatte. Seine Aufholjagd am Montag hätte beinahe noch zu einer spektakulären Wende geführt, doch im 33. Frame entschied Selby die Partie dann doch für sich.

Für große Freude bei Spielern und Organisatoren sorgte die Kulisse, die an frühere Zeiten vor Beginn der Corona-Krise erinnerte. „Ein großes Dankeschön an alle Fans, die in den vergangenen 17 Tagen hierhergekommen sind - an jeden einzelnen. Sport ist nichts ohne die Fans“, sagte Murphy. Das Publikum „eine Inspiration“.

Die Snooker-WM war als Modellprojekt der britischen Regierung ausgewählt worden, um die Zuschauerrückkehr im Profisport zu erproben. Während des Turniers waren immer mehr Fans erlaubt worden, zum Finale durfte gar jeder Platz besetzt werden. Alle Zuschauer wurden vorab getestet und trugen in der Halle eine Maske.

Snooker-Weltrangliste

1. Judd Trump (Eng)

2. Mark Selby (Eng)

3. Ronnie O’Sullivan (Eng)

4. Neil Robertson (Aus)

5. Shaun Murphy (Eng)

6. Kyren Wilson (Eng)

7. John Higgins (Scho)

8. Ding Junhui (Chi)

9. Stephen Maguire (Scho)

10. Yan Bingtao (Chi)

11. Mark Williams (Wal)

12. Mark Allen (N-Irl)

13. Barry Hawkins (Eng)

14. Jack Lisowski (Eng)

15. Stuart Bingham (Eng)

16. Anthony McGill (Scho)

17. Zhou Yuelong (Chi)

18. Graeme Dott (Scho)

19. Thep. Un-Nooh (Thai)

20. Joe Perry (Eng)

21. Kurt Maflin (N)

22. Tom Ford (Eng)

23. David Gilbert (Eng)

24. Allister Carter (Eng)

25. Martin Gould (Eng)

26. Zhao Xintong (Chi)

27. Liang Wenbo (Chi)

28. Ryan Day (Wal)

29. Xiao Guodong (Chi)

30. Matthew Selt (Eng)

31. Michael Holt (Eng)

32. Ricky Walden (Eng)

...

36. Matthew Stevens (Wal)


 
 
 
 
 39. Luca Brecel

54. Anthony Hamilton (Eng)

61. Dominic Dale (Wal)

67. Alan McManus (Scho)

81. Marco Fu (H-K)

88. Jimmy White (Eng)

103. Ken Doherty (Irl)

123. Stephen Hendry (Scho)

(dpa/jph/belga)

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