Die Krise hat ihren „Preis“

<p>Sicherlich gilt auch weiterhin der gängige Grundsatz, dass sich für jedes Haus irgendwann ein Käufer findet. Nur ist die passende Lösung oft noch nur mittels Computeranimation zu finden.</p>
Sicherlich gilt auch weiterhin der gängige Grundsatz, dass sich für jedes Haus irgendwann ein Käufer findet. Nur ist die passende Lösung oft noch nur mittels Computeranimation zu finden.

Eines ist unverkennbar: Die Diskrepanz zwischen dem Erwerb eines Hauses und eines Appartements springt immer stärker ins Auge. Während vor fünf Jahren 11,8 Prozent weniger für den Kauf eines Appartements aufgewendet wurden, sind es nun 13,5 Prozent. In Zahlen: 24.600 € damals gegenüber 33.000 € jetzt.

Durchschnittlich muss ein Interessent für ein Appartement im Landesdurchschnitt derzeit 244.112 € aufwenden, freilich mit den bekannt großen Unterschieden je nach Standort. Denn obwohl Bauherren und Makler in der Wallonie mit einem Verkaufswert von 187.953 € ein Plus von 10.192 € verzeichneten, bleibt eine Wohnung im südlichen Landesteil im Vergleich zu Flandern (247.562 € * plus 15.034 €) und Brüssel (274.382 € * plus 20.507 €) recht erschwinglich.

Letztlich aber quer durchs Königreich eine Steigerungsrate, die sich jüngere Interessenten (und besonders junge Familien) offenbar nicht mehr uneingeschränkt leisten können. Sicherlich ist das durchschnittliche Alter der Käufer in absoluten Zahlen nicht verbindlich, wohl aber die letztjährige „Quote“, die klar nach oben weist, hin zu einer höheren Altersstruktur. Unter den Käufern stellt die ältere Generation einen höheren Anteil als noch in den Jahren zuvor.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass sich jüngere Interessenten mit den gestiegenen Preisen erkennbar schwertun. Konkret: Die Zahl der Käufer unter dreißig Jahren stagniert - beim Haus- wie Appartementkauf. Diese Generation nimmt mit 25,7 Prozent aktuell auf dem Markt gerade noch ein Viertel ein, gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von mehr als zwei Prozent.

Eine Entwicklung, die zumindest kurzfristig Anlass zur Sorge gibt. Die zwingende Frage lautet: Hat die Corona-Krise die jüngeren Haushalte tatsächlich so stark getroffen, dass sie ihre Kaufpläne vorerst mangels Rücklagen zurückstellen? Oder finden sie zunächst nichts Passendes, möglichst mit höherem Raumangebot und vor allem mit Garten? Jedenfalls wagen die meisten Geldinstitute vorerst noch nur eine verhaltene Prognose - ungeachtet weiterhin extrem günstiger Zinskonditionen.

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment