Jugendliche wegen Lockdown-Partys zu Haftstrafen verurteilt

<p>Die Antwerpener Polizeirichterin warf den Angeklagten „asoziales, egoistisches und bedrohliches Verhalten“ vor.</p>
Die Antwerpener Polizeirichterin warf den Angeklagten „asoziales, egoistisches und bedrohliches Verhalten“ vor. | Foto: belga
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Kommentare

  • Man kann diesen Jungendlichen nur dann, wenn überhaupt, „asoziales, egoistisches und unmoralisches Verhalten“ vorwerfen, wenn für jedermann unzweifelhaft erwiesen wäre, dass die Corona-Maßnahmen tatsächlich das Infektionsgeschehen positiv beeinflussen würden. Das ist allerdings mitnichten der Fall.

    Der Gesetzgeber, der sich selber seit fast einem Jahr nicht an das ihn bindende Gesetz (Verfassung) gebunden fühlt, bleibt diesen Nachweis auf sträflichste Weise schuldig, und begnügt sich mit Vermutungen/Modellrechnungen/etc. „ausgewählter“ Wissenschaftler.

    In meinen Augen verhält sich der Jugendliche, der sich auf ein Wiedersehen mit seinen Freunden freut, und dafür sogar das Risiko einer Strafe auf sich nimmt, deutlich „sozialer“, als derjenige, ob jung oder alt, der ersteren denunziert.

    Ich würde wirklich mal gerne wissen, ob fragliche Richter und Staatsanwälte denn brav Weihnachten alleine gefeiert haben oder ihre Maske immer brav in eine sterile Tüte packen, wenn sie diese ablegen, oder sich immer brav die Hände desinfizieren, sobald sie ihre Maske zurecht gerückt haben, oder wirklich nur ein und denselben Kuschelkontakt treffen, oder die Türklinken nur mit dem Ellbogen betätigen, etc.

  • Herr Schmitz, es gibt sogar Studien darüber, dass die Maßnahmen wirken:

    https://www.nature.com/articles/s41562-020-01009-0

    "Das sich abzeichnende Bild zeigt, dass es keine Einheitslösung gibt, und dass einzelne nicht-pharmazeutische Interventionen (NPI) den Rt-Wert nicht unter Eins senken können. In Ermangelung eines Impfstoffs oder eines effizienten antiviralen Arzneimittels kann der Anstieg der COVID-19-Fälle hingegen nur durch eine geeignete Kombination verschiedener NPI unterbunden werden, die jeweils an die länderspezifischen Gegebenheiten und den Verlauf der Epidemie angepasst werden müssen.

    Wir haben gezeigt, dass Schließungen und Einschränkungen über einen verlängerten Zeitraum an Orten mit kleinem oder größerem Menschenansammlungen (Unternehmen, Bars, Schulen, usw.) zu den effizientesten Maßnahmen zählen. Wir haben aber auch herausgefunden, dass es mehrere sehr effiziente und weniger intrusive Maßnahmen gibt. Zu diesen zählen Einschränkungen des Landgrenzenverkehrs, öffentliche Unterstützung von gefährdeten Bevölkerungsgruppen und Strategien in Risikokommunikation."

    ("The emerging picture reveals that no one-size-fits-all solution exists, and no single NPI can decrease Rt below one. Instead, in the absence of a vaccine or efficient antiviral medication, a resurgence of COVID-19 cases can be stopped only by a suitable combination of NPIs, each tailored to the specific country and its epidemic age. [...]

    We showed that the most effective measures include closing and restricting most places where people gather in smaller or larger numbers for extended periods of time (businesses, bars, schools and so on). However, we also find several highly effective measures that are less intrusive. These include land border restrictions, governmental support to vulnerable populations and risk-communication strategies.")

    Aber stecken Sie nur weiter den Kopf in den Sand und glauben weiterhin, es besser zu wissen als die herausragendsten Ärzte, Biologen, Epidemiologen, usw.

  • Herr Schmitz,

    zu Abschnitt zwei Ihres Schreibens : das Gericht wendet Gesetze an und trifft diesen entsprechend Urteile. Das stellen Sie jetzt auch schon infrage...Wenn nicht Gerichte Entscheidungen treffen dürfen, dann nur noch Gerhard Schmitz? Wo kommen wir denn da hin?

    zu Abschnitt drei : "In meinen Augen..." Es ist Ihr gutes Recht eine eigene Meinung zu haben und diese zu äußern.

    zu Abschnitt vier: was Sie alles wissen wollen!!! Dies ist der totale Überwachungsstaat (Big brother is watching you!). Wo bleibt denn da die Freiheit jedes Einzelnen, die gerade Sie doch so gerne verlangen? Stoßen Sie da nicht langsam an Ihre persönlichen Grenzen? Oder widersprechen Sie sich nur mal ebenso...

  • Sehr geehrter Herr Hezel,

    Ich habe die von Ihnen empfohlene Studie aufmerksam gelesen.

    Die Studie betrachtet lediglich den R-Wert als Erfolgskriterium. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass die Forscher z.B. die Schulschließungen als eine der effizientesten Maßnahmen ermitteln, ohne zu unterscheiden, ob die vulnerable Gruppe davon betroffen ist oder nicht. Dass der R-Wert tatsächlich kein guter Indikator ist, erkennt man bereits an seinem Verlauf in Belgien. Wir hatten vier R-Wellen, denen aber nur zweimal nennenswerte Sterbezahlen folgten. (Siehe sciensano). Dass darüber hinaus vielleicht bestimmte Maßnahmen zwar den R-Wert senken, aber im Gegenzug das Immunsystem schwächen könnten, wird nicht in Betracht gezogen, Stichworte: Verzweiflung und Vereinsamung.

    Die größte Schwäche dieser beachtlichen Studie beschreiben aber die Autoren selber:“Das Zeitfenster ist auf März-April 2020 beschränkt…. Zukünftige Forschungen sollten in Erwägung ziehen, dieses Zeitfenster auszuweiten, um den Zeitraum einzubeziehen, in dem viele Länder ihre Politik lockerten oder vielleicht sogar nach der Lockerung wieder verschärften…“

    Ich gehe davon aus, dass wenn nun dieses Zeitfenster bis Ende 2020 ausgeweitet würde, dieselben Forscher die Nachhaltigkeit all dieser Corona-Maßnahmen als Hauptkriterium in Betracht ziehen und womöglich zu ganz anderen Ergebnissen gelangen würden.

    Übrigens kamen die Forscher zu folgender interessanten Teil-Erkenntnis: “Überraschenderweise war die Kommunikation über die Bedeutung von sozialer Distanzierung nur geringfügig weniger effektiv als die Auferlegung von Distanzierungsmaßnahmen per Gesetz.“

  • Herr Schmitz, wie menschenverachtend muss man eigentlich sein, um "nennenswerte Sterbezahlen" über die Lippen zu bringen?

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