Nachfrage scheint ungebremst

<p>Nicht mehr nur im Herbst/Winter sind die Ardennen beliebt. Vor allem Kunden aus Flandern haben offenbar ihre Liebe zur Rustikalität entdeckt und kaufen den Markt leer.</p>
Nicht mehr nur im Herbst/Winter sind die Ardennen beliebt. Vor allem Kunden aus Flandern haben offenbar ihre Liebe zur Rustikalität entdeckt und kaufen den Markt leer.

Es ist eine Diskrepanz, die selbst bei eklatanten Sehschwächen ins Auge springen würde. Die Einnahmen, die Durbuy (Provinz Luxemburg) über die Steuer auf Zweitwohnsitze („seconde résidence“) generiert, macht mit 1.124.000 € gerade mal siebeneinhalb Prozent der Einkünfte aus, die Knokke-Heist im selben Budgetposten im Vorjahr verbuchen konnte.

Und dabei gilt Durbuy als klare Nummer eins in der Wallonie - mit deutlichem Abstand vor Vresse-sur-Semois (Namur), La Roche-en-Ardenne (Luxemburg), Somme-Leuze (Namur) oder Érezée (Luxemburg), die durchweg nur rund ein Drittel dieser Einnahmen erreichen.

Zum Vergleich: Neben den bekannten Top-Adressen Knokke (14.662.901 €) und Koksijde (13.590.471 €) „scheffeln“ alle übrigen Küstengemeinden siebenstellige Beträge aus den Steuern auf Zweitresidenzen, hierunter Bredene als kleinste Gemeinde noch 1.732.135 €, heißt: gegenüber Durbuy ein Plus von 608.000 €.

Großer Nutznießer des Booms ist unwidersprochen die Provinz Luxemburg, wo in der Zwischenzeit die Nachfrage das Angebot weit übersteigt. So etwa im Oktober in einem Ort unweit von Houffalize, „wo für ein kleines Anwesen aus den siebziger Jahren mitsamt Garten innerhalb einer Woche knapp hundert Anfragen eingegangen sind“, wie ein regional tätiger Immobilienmakler anführt.

Gekauft habe das Objekt „ein Interessent aus Flandern, der gar von einer Besichtigung vor Ort abgesehen und das Haus allein auf Basis von Fotos gekauft hat - und zwar ohne über den verlangten Preis zu diskutieren“. Ein Betrag, der sogar um circa zehn Prozent über dem Preisschild lag, das der Eigentümer zwölf Monate zuvor an das Objekt geheftet hatte.

Aber auch noch nicht bezugsfertige Appartements finden derzeit reißenden Absatz. Und wiederum steht Durbuy ganz oben auf der Wunschliste, wo zum Frühsommer nächsten Jahres eine große Residenz vor der Fertigstellung steht.

„Mit Preisen nicht unter 500.000 € für ein Appartement mit zwei Zimmern“, wie der ortsansässige Notar Vincent Demoulin erläutert. Doch ungeachtet dieses Preisgefüges „wurden innerhalb eines Monats faktisch sechzig Prozent des Bestandes veräußert“.

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment