Ardennen zunehmend beliebter

<p>Die Ardennen (hier eine Winterlandschaft unweit von Vielsalm) haben im Zuge des „lockdown“ in Belgien auf dem Immobilienmarkt zunehmend an Attraktivität gewonnen.</p>
Die Ardennen (hier eine Winterlandschaft unweit von Vielsalm) haben im Zuge des „lockdown“ in Belgien auf dem Immobilienmarkt zunehmend an Attraktivität gewonnen. | Fotos: ArdennesÉtapes/FTLB/nms

Gerade derzeit stehen die Ardennen hoch im Kurs. Aber das ist ab Mitte November, wenige Wochen vor Weihnachten, im Grunde kein unbekanntes oder gar neues Phänomen. Immerhin gelten die Ardennen als geschätzte Herkunft tausender Weihnachtsbäume quer durch Europa. Marketing, das gar vor elf Jahren eine noble Fichte aus den Ardennen bis nach Rom, auf den Petersplatz, brachte…

Lokal bedingte Abweichungen

Aber zuletzt schrieben die Ardennen ebenfalls auf dem Immobilienmarkt unerwartet Schlagzeilen. Denn nachdem zunächst die Küste einen Boom bei den Zweitwohnsitzen vermeldete, zogen die Ardennen ebenso unerwartet wie ungebremst nach. In Zahlen: Nach Ende des ersten „lockdown“, der für die Immobilienbranche Mitte Mai endete, stieg die Zahl der Transaktionen bis Ende September um rund zwölf Prozent. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum, also über viereinhalb Monate, erreichten die Transaktionen im landesweiten Schnitt „lediglich“ knappe acht Prozent (laut Erhebungen der Fédération du Notariat).

Doch gab es durchaus von Standort zu Standort teils gewaltige Abweichungen, etwa zwischen Spa (ein Rückgang von 38 Prozent) und Dinant (eine Steigerung von 82 Prozent). Schwankungen, die gleichwohl mit Vorbehalt zu beurteilen sind, da sie von manchen nur schwer abschätzbaren und teils lokal bedingten Faktoren abhängig sein können.

Dennoch bleibt der Boom unverkennbar, wie ein Notar aus Durbuy mit Zahlen belegt: „Allein im Oktober gingen seitens der Agenturen circa 350 Terminanfragen ein - das ist eine Verdoppelung der gewohnten Zahlen aus den Vorjahren.“

Hintergrund: Preise aus den Fugen geraten

Zugegeben: Den zehn Küstengemeinden zwischen niederländischer und französischer Grenze, zwischen Knokke und De Panne, in Westflandern, stehen in den Ardennen rund sechzig Gemeinden gegenüber, zudem verteilt über drei Provinzen. Von daher ist die geografische Auswahl vor Ort deutlich größer - inklusive namentlich Gemeinden in enger räumlicher Nachbarschaft zu Ostbelgien, wie u.a. Malmedy, Stavelot, Trois-Ponts, Spa, Vielsalm oder Gouvy. Sie alle profitieren in Corona-Zeiten mit wahrscheinlich ebenso langwierigen wie bedeutenden Einschränkungen im internationalen Reiseverkehr von einer ungeahnten Nachfrage nach Zweitwohnsitzen oder aber nach Mietobjekten - im letzteren Fall ganz besonders so genannte „gîte“ (also Herbergen für mehrere Personen respektive Familien) oder auch „parc résidentiel“. Die logische Folge ist ein nicht unwesentlicher Preisanstieg um 15 bis 20 Prozent. Was ein „betroffener“ Immobilienmakler mit seit Jahren rege gepflegten Kontakten quer durch die Ardennen als „enorm“ bezeichnet, „ohne dass diese Preisentwicklung potenzielle Interessenten, besonders aus Flandern, aber abhalten würde“. Heißt: Die meisten Objekte stehen nur wenige Tage „im Schaufenster“.

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