Neu entfachte Konkurrenz

<p>Da die Zahl der finanzkräftigen (und zugleich investitionswilligen) Kunden infolge der Krise erkennbar geschrumpft ist, sehen sich die Banken zu einer Schärfung ihres Profils genötigt.</p>
Da die Zahl der finanzkräftigen (und zugleich investitionswilligen) Kunden infolge der Krise erkennbar geschrumpft ist, sehen sich die Banken zu einer Schärfung ihres Profils genötigt.

Selbst wenn der (Kauf)markt nach dem sommerlichen Boom zuletzt spürbar stagnierte, so haben die Kreditberater der Banken weiterhin keine Langeweile. Die Anfragen vor allem für Renovierungen sind ungebrochen hoch.

Die Folge: Die Nachfrage drückt weiter auf die eh niedrigen Zinsen, zumal sich die Banken in Belgien in der Zwischenzeit durchaus (wieder) Konkurrenz machen.

Wie gesagt… Shutdown statt Holiday! Oder: Renovieren statt flanieren - so derzeit vielerorts die (erzwungene) Devise! Da passt es gut, dass sich die Kreditkonditionen in den vergangenen zwölf Monaten „nochmals nach unten orientierten“, so Philippe Ledent, Senior Economist bei der ING. Weshalb manche (langjährige) Kunden bei einer Laufzeit von zwanzig Jahren auf einen Zinssatz unter einem Prozent spekulieren dürfen. Sofern sie denn bei ihrer Hausbank ebenfalls ihr Versicherungsportfolio platziert haben und zugleich ausreichend Eigenmittel einbringen. Ansonsten, so Philippe Ledent, „liegt die Norm weiterhin zwischen einem und zwei Prozent“.

Das gestiegene Konkurrenzdenken hat seinen Grund u.a. in der geschrumpften Zahl potenter Kreditnehmer. Die Nachfrage ist zwar ungebrochen hoch, die benötigten Beträge jedoch sinken - so im dritten Trimester um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Erstens haben Interessenten ihr Bau- oder Kaufprojekt aufgeschoben, zweitens ist die Zahl der wirklich solventen und von daher investitionswilligen Kunden im Zuge der Krise rückläufig.“

Heißt im Umkehrschluss, dass die Banken stärker um dieses verbliebene Potenzial rangeln - und gerade bei Hypothekendarlehen unweigerlich in Konkurrenz zueinander treten. Womit die „Big Four“ (ING, BNP Paribas Fortis, KBC und Belfius) ihre über lange Jahre gepflegte Einheitslinie in der Kreditpolitik häufiger verlassen als sonst.

„Jede der vier Banken ist in diesen angespannten Zeiten unbedingt darauf bedacht, ihren Teil am Gesamtmarkt zu behaupten“, so der ING-Experte. Ein Trend, der sich nach aktuellem Sachstand (und bei einer virtuellen Ausgabe von Batibouw) weit ins nächste Jahr hineinziehen dürfte.

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