Ansprüche an die Wohnqualität nach der Krise spürbar gestiegen

<p>Eher „zweitrangige“ Ware bleibt derzeit ungewohnt lange „auf dem Stock“. Denn nach der Corona-Krise ist das Anspruchsdenken in puncto Wohnqualität erkennbar gestiegen.</p>
Eher „zweitrangige“ Ware bleibt derzeit ungewohnt lange „auf dem Stock“. Denn nach der Corona-Krise ist das Anspruchsdenken in puncto Wohnqualität erkennbar gestiegen.

Offenbar bewirkte die Corona-Krise auf dem Immobilienmarkt einen (teilweisen) Paradigmenwechsel. Jedenfalls sind die Parameter nicht mehr ganz so fest zementiert wie noch im März. So jedenfalls die erste verwertbare (Zwischen)bilanz fünf Monate nach Wiederaufnahme der Tätigkeit - und nicht allein wegen der veränderten hygienischen Rahmenbedingungen (vorrangig bei Besichtigungen).

Von einer zeitweiligen „Überhitzung“, wie manche in den Wochen nach dem Lockdown befürchtet hatten, kann derzeit keine Rede sein, wenngleich der Andrang vor allem in den zwei Monaten ab Mitte Mai schon deutlich „über der Norm lag“, auch in Ostbelgien. Nachfolgend aber gönnte sich der Markt wieder eine spürbare Beruhigung - auch bei der Preisentwicklung, die sich um einige Prozent über dem Vorjahresniveau einpendelte.

Nicht ganz so groß wie gewohnt und gewünscht war in den vergangenen Monaten die Nachfrage nach Appartements. Gerade ältere Mitbürger, die zwischenzeitlich einen Wechsel vom (zu großen) Eigenheim in ein zentral(er) gelegenes und meist auch kleineres Appartement ins Auge gefasst hatten, haben ihr Interesse zumindest „storniert“.

Auffällig ebenfalls die Schere, die sich - so eine allseitige Erkenntnis - bei Nachfrage und Preis zwischen Objekten stark differenzierender Wertigkeit auftut. Konkret: Hier Appartements mit zwei Zimmern und einer Fläche zwischen 80 und 100 Quadratmetern, zudem mit Terrasse/Balkon, vielfach in begehrter innerurbaner Lage, nicht selten mit begrüntem Ambiente in Reichweite. Dort kleine(re) Appartements ohne Terrasse/Balkon, in sozial wenig attraktiver Umgebung, ohne fußläufigen Zugang zur Naherholung.

Von daher dürften Promotoren künftig vielleicht noch intensiver als zuvor auf „soft skills“ bei der lokalen Einpflanzung von Residenzen achten, da sich die Ansprüche an die Wohnqualität infolge Corona (und etwa gestiegenem HomeOffice) erkennbar geändert haben.

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